Michail Chodorkowski

Meine Mitgefangenen

Cover: Meine Mitgefangenen
Galiani Verlag, Berlin 2014
ISBN 9783869710891
Gebunden, 112 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Der soeben aus der Lagerhaft entlassen Michail Chodorkowski schreibt Porträts seiner Mitgefangenen - und entlarvt das verrottete System der russischen Justiz. Nach über zehn Jahren Inhaftierung kennt Michail Chodorkowski, einst reichster Mann Russlands, das korrupte System der russischen Justiz von innen. In Meine Mitgefangenen porträtiert er Mithäftlinge, die er in den Straflagern Sibiriens und Kareliens kennenlernte. Erniedrigte und Beleidigte, von einem korrupten System Weggeworfene und Verratene. Menschen, die aufgaben, und solche, die trotz allem ihre Würde bewahrten.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 12.07.2014

Beim Lesen von Michail Chodorkowskis Buch relativiert sich für Inga Pylypchuk das Bild des russischen Mannes. Was der Putin-Gegner hier nüchtern aufschreibt, sind laut Rezensentin knappe Porträts von Männern, die der Autor in Gefängnissen kennengelernt hat, gebrochene Männer in der Isolation. Dass Chodorkowski trotz aller Nähe im Wesentlichen sachlich bleibt, rechnet die Rezensentin ihm hoch an. Leider erfährt sie über den Autor selbst und seine Gefühle und Gedanken eher wenig. Und das Russland-Bild, das er entwirft, bleibt für sie allenfalls bruchstückhaft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.06.2014

Als Akt der Selbstvergewisserung bezeichnet Regina Mönch respektvoll das Buch mit den Kolumnen von Michael Chodorkowski, die der Oligarch und Putin-Gegner in der Haft für die "New Times" verfasst hat. Dass der Autor nun frei ist, hält Mönch für ein Wunder, besonders, wenn sie von ihm erfährt, wie Willkür und Korruption in der russischen Justiz und ihren Straflagern herrschen. Chodorkowski liefert Porträts von Mithäftlingen, schuldigen und unschuldigen, in der Parallelwelt der Lager, und jagt der Rezensentin Schrecken ein beziehungsweise rührt sie zu Mitgefühl, ohne viel über sich selbst preiszugeben und allzu moralisch zu werden, wie Mönch versichert, von kleinen Appellen an den russischen Leser einmal abgesehen. Mönch bewundert die ruhige, genaue Sprache, mit der ihr der Autor eine schockierende Welt vorführt und ihr menschliche Züge verleiht.
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