Julian Nida-Rümelin

Die gefährdete Rationalität der Demokratie

Ein politischer Traktat
Cover: Die gefährdete Rationalität der Demokratie
Edition Körber-Stiftung, Hamburg 2020
ISBN 9783896842787
Gebunden, 304 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Eigentlich ist klar, was Demokratien westlicher Prägung definiert: Rechtsstaatlichkeit, unveräußerliche Grundrechte und Gewaltenteilung. Sie stützen sich auf gewählte Volksvertreter und auf die vernunftgeleitete Teilhabe des Volkes. Doch immer mehr Menschen zweifeln an diesen Grundlagen - befeuert vom medialen Diskurs, aber auch von der Politik selbst.Julian Nida-Rümelin analysiert, was Demokratie leisten kann, und identifiziert konzeptionelle Defizite, die sich in der aktuellen Krise zu einer Bedrohung auswachsen. Für den Philosophen und politischen Intellektuellen ist die repräsentative Demokratie die nach wie vor unübertroffene Regierungsform - und zugleich auch eine Lebensform.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.08.2020

Rezensent Cord Aschenbrenner vergleicht zwei Verteidigungsschriften der Demokratie, die gleichermaßen idealistisch argumentieren und das Primat der Politik gegenüber der entfesselten Ökonomie wieder herstellen wollen. Während Roger de Weck sehr temperamentvoll argumentiere, meint Aschenbrenner, erinnere das Traktat des Philosophen Julian Nida-Rümelin an ein "elegantes Mineralwasser": Es sprudelt nicht unbedingt, sorgt aber für Klarheit im Kopf. Besonders interessant erscheint dem Rezensenten, dass sich Demokratie für Nida-Rümelin nicht in Wahlen oder einem Triumph der Mehrheit erschöpft, sondern mit einem Prozess der Zivilisierung, Aufklärung und Säkularisierung einhergehen muss.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.04.2020

Günther Nonnenmacher entdeckt nicht unbedingt Neues in Julian Nida-Rümelins Versuch, Demokratie zu definieren und die direkte Mehrheitsdemokratie zu geißeln. Der theoretische Anspruch des Autors, der mit Kenneth Arrow, Amartya Sen, Aristoteles und Rawls argumentiert, scheint Nonnenmacher gleichwohl herausfordernd. Dass der eigentlich politerfahrene Autor "weltfremde" Forderungen wie die nach "globaler Rechts- und Sozialstaatlichkeit" formuliert und die Vereinigungspolitik der neunziger Jahre ganz "unhistorisch" ein Staatsversagen nennt, wundert Nonnenmacher.
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