Jürgen Zarusky (Hg.)

Stalin und die Deutschen

Neue Beiträge der Forschung
Cover: Stalin und die Deutschen
Oldenbourg Verlag, München 2006
ISBN 9783486578935
Kartoniert, 276 Seiten, 44,80 EUR

Klappentext

Seit er zum Diktator der Sowjetunion und zur verherrlichten Führungsfigur des Weltkommunismus geworden war, hatte Stalin maßgeblichen Einfluss auf deutsche Angelegenheiten. Deutsche und russische Spezialisten belegen die Vielschichtigkeit des Verhältnisses, das Stalin und die Deutschen verband. Sie thematisieren Stalins Deutschlandpolitik vom Ende der 20er Jahre bis zu seinem Tod 1953, die Geschichte des deutschen Kommunismus in der Weimarer Republik und im Moskauer Exil, das Schicksal der überlebenden sowjetischen Opfer des nationalsozialistischen Vernichtungskriegs und das der deutschen Kriegsgefangenen sowie die Bewältigung der stalinistischen Vergangenheit. Darüber hinaus wird der Diktaturvergleich zwischen Stalinismus und Nationalsozialismus unter den Aspekten von Herrschaftslogik und Herrschaftssystem, Utopie und Massenverbrechen diskutiert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.05.2007

Instruktiv scheint Rezensent Rolf Steininger diesen Sammelband über "Stalin und die Deutschen", den Jürgen Zarusky herausgegeben hat. Die Beiträge verdeutlichen seines Erachtens, wie Stalin in mehrfacher Hinsicht die Geschichte Deutschlands bestimmte, vor, mit und nach Hitler. Lobend erwähnt er den Beitrag von Andreas Hilger über die Erfahrungen deutscher Kriegsgefangener in Stalins Sowjetunion. Daneben hebt er eine Reihe von Beiträgen hervor, die sich mit dem Themenkomplex um die Stalin-Note aus dem Jahr 1952 befassen. Zur "unendlichen Geschichte" der Stalin-Note findet er in dem Band durchaus Neues, wenn auch letztlich nichts, was den Streit endgültig beenden könnte. Besonders Jochen Laufers Beitrag liegt ihm hier am Herzen. Laufer versuche zu zeigen, dass die Einlassungen Stalins zu einer möglichen Wiedervereinigung niemals ernst, sondern reine Taktik gewesen seien. In diesem Zusammenhang begrüßt Steiniger die von Bernd Bonvitsch und Sergej Kudrjasov besorgte Veröffentlichung von Gesprächen Stalins am 1. und 7. April 1952 mit der SED-Führung in Moskau im Wortlaut. So könne der Leser seine eigenen Schlüsse ziehen.
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