Der russische Journalist und
Schriftsteller Arkadi Babtschenko hat sich nach Gerüchten über eine mögliche Inhaftierung auf unbestimmte Zeit in Prag niedergelassen.
Tapolitika gibt das
Interview wieder, das Babtschenko
Radio Svoboda gegeben hat: "Als
Dissident in Russland lebt man in ständiger Erwartung. Sobald man den Aufzug gehen hört, läuft man zum Türspion und guckt, ob sie einen holen kommen oder nicht." Dabei sei das
In-Umlauf-Setzen von Inhaftierungsgerüchten inzwischen eine generelle Methode des Regimes, unliebsame Kritiker loszuwerden. "Sie konzentrieren sich nicht auf Inhaftierung und Repression, denn was würde ihnen das bringen? Freiheitsentzug, internationale Aufmerksamkeit, Menschenrechte und so weiter, und dann heißt es wieder in der BBC und in
Radio Svoboda, wie schlimm sie sind. Also versuchen sie die Leute lieber
rauszuekeln. Und streuen deshalb Andeutungen. Einmal, zweimal, dann sagen sie es ganz deutlich, und wenn du es beim fünften Mal noch nicht kapiert hast, dann sperren sie dich natürlich ein. Aber eigentlich geht es ihnen nicht ums Einsperren, sondern darum, die
Leute zu vertreiben, sie gehen zu lassen."