Als Partner betrieben T.J. Cobden Sanderson und Emery Walker Anfang des 20. Jahrhunderts die englische Privatpresse
Doves Press; ihre Bücher, von Hand gesetzt in der legendären Doves-Type, gelten als unübertroffene
typografische Meisterwerke. Als sie sich überwarfen, versenkte Cobden Sanderson die Bleilettern - womöglich Hunderttausende - in der Themse, um zu verhindern, dass sie nach seinem Tod Walker zufallen, der sie einer
maschinellen Verwendung zuführen könnte. Hundert Jahre später, im November 2014, gelang es dem Designer Robert Green, rund 150 davon zu bergen. Kelsey Campbell-Dollaghan
erzählt die faszinierende Geschichte, in der sich laut Green auch der
aktuelle Medienwandel spiegelt: ""Die Industrielle Revolution jagte ihnen eine Heidenangst ein und zwar zu recht", sagt Green über die Jahrhundertwende-Designer und weist darauf hin, dass die Digitalisierung die Arbeit von Grafikdesignern weiter abgewertet hat. "Sie wurde vollkommen entwertet. Es ist sehr schwer geworden, als Grafikdesigner seinen Lebensunterhalt zu verdienen." Dagegen erfreuen sich traditionelle Methoden wie der Typendruck wieder wachsender Beliebtheit. "Die Leute wenden sich dem
Kunsthandwerk zu, um Geld zu verdienen", sagt Green, so ähnlich wie es auch Cobden Sanderson und seine Zeitgenossen taten. Nicht nur, weil es ihrer Arbeit Authentizität verleiht, sagt er, sondern auch "weil es Spaß macht"."
Die legendäre Doves-Type, behutsam modernisiert von Robert Green.