Thomas Mang

Gestapo-Leitstelle Wien - Mein Name ist Huber

Wer trug die lokale Verantwortung für den Mord an den Juden Wiens?
Cover: Gestapo-Leitstelle Wien - Mein Name ist Huber
LIT Verlag, Münster 2003
ISBN 9783825872588
Broschiert, 296 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Mit 26 Fotos und Faksimiles. Wer trug die lokale Verantwortung für die ultimative Gewalttat des Naziregimes auf österreichischem Boden - der Deportation und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Wiens? Durch Auswertung von bisher unzugänglichem Quellenmaterial konnte erstmals ein realistisches Bild gezeichnet werden. Die dominierenden Rollen sind dem Gestapochef von Wien - Franz Josef Huber -, seinem Stellvertreter Dr. Karl Ebner und Baldur von Schirach als Reichsstatthalter und Gauleiter von Wien zuzuweisen. Zugleich erschließt diese Studie wichtige Aspekte des nationalsozialistischen Herrschaftssystems.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.12.2003

Während die Organisatoren des Massenmords unter Hitler inzwischen bekannt sind, ist, was die nachgeordneten Ebenen angeht, noch viel Forschung zu leisten. Dem vorliegenden Band - der erste in einer Schriftenreihe des "österreichischen Dokumentationsarchivs" - gelingt dies, wie der Rezensent Hansjakob Stehle feststellt, in nachgerade exemplarischer Weise. Über Franz Josef Huber, der als "geräuschloser Praktiker" für die Deportation der 48 000 Juden Wiens verantwortlich war, erfahre man "geradezu Ungeheuerliches" - nicht zuletzt über sein Nachleben als unbehelligter Buchhalter in München. Angesichts der Erschließung neuer Quellen und der Darstellung bisher unbekannter Sachverhalte geraten die Schwächen des Buches fast in den Hintergrund, so Stehle, der dennoch beklagt, dass die Masse an Fakten und Wiederholungen nicht unbedingt zur leichten Orientierung beiträgt.