Klaus Staeck

Ohne Auftrag

Unterwegs in Sachen Kunst und Politik
Cover: Ohne Auftrag
Steidl Verlag, Göttingen 2000
ISBN 9783882437393
Gebunden, 224 Seiten, 25,46 EUR

Klappentext

Seit 30 Jahren entwarf Klaus Staeck sein erstes Plakat - Zeit für den Künstler, Bilanz zu ziehen, sich des Erreichten zu vergewissern, Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Staeck beschreibt erstmals ausführlich seinen künstlerischen Werdegang, seine politische Sozialisation, erzählt von seinem Einmannbetrieb in Sachen Kunst und Politik, gibt exemplarisch Einblick in über 3000 Ausstellungen, mehr als 40 gerichtliche Auseinandersetzungen, in Zwischenfälle und hintergründe, Aktionen und Bündnisse. Anekdotisches steht neben der Analyse von Ursachen und Folgen; die Schwierigkeiten seiner Praxis, die Kunst auf die Straße zu tragen, schmälern nicht den politischen Gewinn. Ohne Auftrag ist aber nicht nur die Autobiografie eines Künstlers, der sich einmischt, die Retrospektive einer Kunst, die politische wirksam sein will: Text und Bild legen Mechanismen der politischen Öffentlichkeit bloß, erzählt wird so auch die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.01.2001

Recht gelungen findet Rudolf Walther dieses Buch über die Aktionen des Künstlers und Politaktivisten Klaus Staeck, der seine Botschaften auf Postkarten, Drucke und Plakate bannt. Als Autobiografie kann man das seiner Meinung nach nicht verstehen, eher als "Rechenschaftsbericht". Viele Abbildungen und trotzdem reichlich Informationsgehalt findet sich in diesem Buch, das Walther eine "illustrierte Skandal- und Sittengeschichte der bundesrepublikanischen Zustände" nennt. Das wirkt auf den Rezensenten offensichtlich ganz anschaulich, denn er verweist gleich auf einige Begebenheiten und Eckdaten aus dem Leben Klaus Staecks. Der musste zum Beispiel für seine Kunst eigene Vertriebswege suchen und sich etliche Male vor Gericht verteidigen - für den Rezensenten ist dieser Band "ein schöner Beitrag zum Thema demokratisches Engagement".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.12.2000

Jede Menge Sympathie spricht aus Walter Jens` Rezension dieses Bilder und Erinnerungstexte Staecks vereinenden Bandes. Der Künstler Staeck ist, so Jens, "ein Artist, der sein Handwerk (...) vervollkommnet hat" und einst werde man ihn noch als Meister der Emblematik in barocker Tradition schätzen lernen. Gerade auch der Erzählteil aber hat es dem Rezensenten angetan. Sehr angenehm findet er den gelassenen Tonfall, in dem auch über Haarsträubendes, nämlich über die von Staeck kommentierten Politskandale der letzten Jahrzehnte berichtet wird. Dabei bewähre sich der Band geradezu als "Geschichtsbuch in nuce". Zuletzt setzt es dann sogar noch Lob für die deutsche Justiz, die alle Frechheiten Staecks immer wieder unter den Schutz der Meinungsfreiheit gestellt hat. Das ist, so Jens in nachgerade staatstragender Manier, sogar "das interessanteste Resultat der Bilanz."
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