Karlheinz Stierle

Pariser Prismen

Zeichen und Bilder der Stadt
Cover: Pariser Prismen
Carl Hanser Verlag, München 2016
ISBN 9783446249219
Kartoniert, 368 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Karlheinz Stierle ist einer der besten Kenner der Paris-Literatur. In diesem Buch schlägt er den großen Bogen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Dabei setzt er neue Schwerpunkte: die Geburt des Paris-Romans während der Juli-Monarchie, das Phantastische der großen Stadt, ihre Spuren im Werk Georges Perecs. Stierle verfolgt den "Mythos von Paris" weiter und eröffnet ihm eine neue Dimension, indem er auch die bildende Kunst einbezieht. Von der impressionistischen Malerei, die Zola inspirierte, über Honoré Daumier, Giacomettis "unendliches Paris" bis zu Sempé erschließt er uns die vielfältigsten Zeichen und Bilder dieser Stadt, die eine Überzeugung verbindet: Paris ist einzigartig.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 03.11.2016

Rezensent Hans-Jürgen Heinrichs hat die neue Studie des Literaturwissenschaftlers Karl-Heinz Stierle mit Gewinn gelesen. Mit dem Autor schaut er zurück in die Pariser Stadt-, Kunst und Literaturgeschichte, bewundert insbesondere dessen Schilderungen der Blütezeit im 19. Jahrhundert und findet lebendige und gelehrte Erklärungen für den Mythos der Stadt, die bis heute mit "euphorischen" Umschreibungen bedacht wird. Dass Paris sich immer wieder neu entwerfe und sogar die Erfahrung des Terrors in ihr Stadtbewusstsein integriere, lernt der Kritiker hier ebenfalls.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.06.2016

Rezensent Helmut Mayer kritisiert den Hang zum Gravitätischen bei Karlheinz Stierle. Dass der Autor bei seinen durchaus interessanten Beobachtungen zu literarischen Evokationen der Stadt Paris die Architektur und sogar die Metro dauernd ins Mythische erheben muss, findet er überflüssig. Seine Erwartung, der Autor greife nach seinem Buch "Der Mythis von Paris" nun vermehrt Autoren des 20. Jahrhunderts auf, wird nur zum Teil erfüllt. Denn wiederum, so Mayer, fokussiert sich Stierle auf Balzac, Hugo und Zola. Wenn Stierle Bedeutungserzeugungen in prominenten Romanen dieser Autoren nachspürt, scheint Mayer der Aufwand mitunter das Ergebnis nur knapp zu rechtfertigen. Etwas abseitigere Texte, mutmaßt der Rezensent, hätten da möglicherweise bessere Erträge gebracht.
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