Hans Dieter Huber

Bild - Beobachter - Milieu

Entwurf einer allgemeinen Bildwissenschaft
Cover: Bild - Beobachter - Milieu
Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2004
ISBN 9783775714174
Kartoniert, 223 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Das Modellprojekt Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zeigte künstlerische Nutzungsarten des Internets in Theorie und Praxis auf und forschte intensiv im Bereich Bilder, Medien und Netzwerke. Die dabei entstandene Publikation unternimmt die Grundlegung einer Allgemeinen Bildwissenschaft: Das Kapitel "Bilder" erläutert die grundlegenden Unterschiede von Abbildungen gegenüber Alltagssituationen und Gegenständen. Es untersucht die Materialität des physikalischen Bildträgers ebenso wie die Ebenen der bildlichen Darstellung und des dargestellten Bildsujets. Der Teil "Beobachter" erörtert ausführlich die verschiedenen Mechanismen, welche die Bilderfahrung ermöglichen, unterstützen und strukturieren. "Kontrollfelder" beschäftigt sich mit der Frage nach der Umgebung, in der die Begegnung zwischen Bild und Beobachter stattfindet. Es wird unterschieden zwischen der räumlichen Umgebung, dem sozialen Milieu und der zeitlichen Situation einer solchen Begegnung.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.05.2006

Christiane Kruse beschreibt die Bildwissenschaft als relativ junge Wissenschaft, die mit dem vor zehn Jahren in Deutschland proklamierten "Iconic Turn" ins Leben gerufen wurde. Anfänglich ausschließlich Domäne der Kunsthistoriker, formieren sich nach Angaben Kruses inzwischen Entwürfe für eine allgemeine Bildwissenschaft. In diesem Zusammenhang verweist sie auf Hans-Dieter Hubers Werk "Bild - Beobachter - Milieu", das die Bildtheorie als eine an Niklas Luhmann und die neueste Hirnforschung anschließende Rezeptionstheorie formuliert. Kruse hebt Hubers Grundgedanken hervor, wonach Bildqualität und Urteil eines Beobachters nicht in einem gegebenen Bild und seinen Eigenschaften liegen, sondern in der autopoietischen Funktionsweise des Gehirns. Die jeweilige Bilderfahrung sei in das die Bildrezeption bestimmende soziale Milieu des Beobachters eingebettet. Kruse erscheinen Hubers Thesen durchaus plausibel. Im Blick auf dessen neurobiologische Ansatz moniert sie indes, dieser fungiere hier als "eine willkommene, aber nachträgliche Bestätigung bereits bekannter Wahrnehmungstheorien".
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