Frank-Lothar Kroll, Barbara Zehnpfennig

Ideologie und Verbrechen

Kommunismus und Nationalsozialismus im Vergleich
Cover: Ideologie und Verbrechen
Wilhelm Fink Verlag, München 2014
ISBN 9783770556397
Gebunden, 306 Seiten, 39,90 EUR

Klappentext

Die totalitäre Praxis ist das Verbrechen. Ist die verbrecherische Praxis aber schon in der Theorie angelegt? Und wie hängen Kommunismus und Nationalsozialismus historisch und ideologisch zusammen? Den nationalsozialistischen Verbrechen liegt keine ernst zu nehmende Ideologie zugrunde, die kommunistischen Verbrechen haben nichts mit der marxistischen Theorie zu tun - so lauten zwei gängige Vorurteile. In beiden Fällen entlastet man das Denken von seinen möglichen Folgen: Die Praxis des Bösen steht für sich. Doch ist die Praxis aus sich heraus verstehbar? Verkennt man nicht das totalitäre Potential des Marxismus, wenn man behauptet, er hätte mit dem GULag nichts zu tun? Und unterschätzt man nicht die Systematik der hitlerschen Weltanschauung, wenn man im Judenmord nicht deren logische Konsequenz erkennt? Sich diesen Fragen unvoreingenommen zu stellen, unternimmt der vorliegende Sammelband.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.2014

Jörg Baberowski ist nicht glücklich mit der Eindeutigkeit, mit der die allermeisten Autoren in diesem Sammelband behaupten zu wissen, wie Ideologie und Gewalt im Stalinismus und im Nationalsozialismus Hand in Hand gingen. Hitler und Stalin als Vollstrecker von Ideen zu begreifen, wie hier vorgeschlagen wird, scheint ihm die Gewaltexzesse totalitärer Diktaturen nur zum Teil zu erklären. Für den Rezensenten der Grund, Frank-Lothar Krolls Beitrag im Band besonders hervorzuheben. Laut Baberowski der einzige Autor, der auch den Kontext erwähnt, in dem sich die thematisierten krausen Ideen verwirklichten. Für den Rezensenten ein entscheidender Aspekt zum Verständnis von Diktaturen und ihren Auswirkungen auf die Menschen.
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