Ewald Grothe
Zwischen Geschichte und Recht
Deutsche Verfassungsgeschichtsschreibung 1900-1970

Oldenbourg Verlag, München 2005
ISBN 9783486577846
Gebunden, 486 Seiten, 64,80 EUR
ISBN 9783486577846
Gebunden, 486 Seiten, 64,80 EUR
Klappentext
Die Verfassungsgeschichtsschreibung ist zwischen der Geschichts- und Rechtswissenschaft angesiedelt. Mit der Untersuchung ihrer personellen, ideengeschichtlichen und institutionellen Zusammenhänge erschließt Ewald Grothe einen wichtigen, aber bisher vernachlässigten Teil der deutschen Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert. Die Verfassungsgeschichtsschreibung in Deutschland zwischen 1900 und 1970 ist durch eine weitgehende Kontinuität ihrer personellen Träger und ihrer inhaltlich-methodischen Ausgestaltung gekennzeichnet. Im Kontrast dazu wird ihr Gegenstand, die deutsche Verfassungsgeschichte, von der Diskontinuität der politischen Systeme geprägt. Der Autor untersucht Inhalt, Methode und Rezeption der verschiedenen Entwürfe zur Verfassungsgeschichtsschreibung, wobei die Historiker Otto Hintze und Fritz Hartung sowie der Jurist Ernst Rudolf Huber besonders in den Vordergrund rücken.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.01.2006
Als überaus ertragreich beurteilt Rezensent Ernst-Wolfgang Böckenförde diese wissenschaftsgeschichtliche Arbeit über die Entwicklung der Verfassungsgeschichte als Lehr- und Forschungsgebiet von 1900 bis 1970, die Ewald Grothe vorgelegt hat. Den Ansatz des Autors, in den einzelnen Zeitabschnitten jeweils die handelnden Personen, die bestehenden fachlichen Strukturen und die Produkte des wissenschaftlichen Forschens zu analysieren, findet Böckenförde "fruchtbar", gewinnt die Darstellung dadurch doch an Anschaulichkeit. Einen "besonderen Akzent" der Arbeit sieht er darin, dass sie als Verfassungsgeschichte ebenso der Geschichtswissenschaft wie der Rechtswissenschaft zugehört. Am spannendsten findet Böckenförde den Abschnitt über Verfassungsgeschichtsschreibung im Nationalsozialismus. Aber auch die Abschnitte über das späte Kaiserreich, die Weimarer Republik und die Zeit nach 1945 haben ihn überzeugt.
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