Joseph Leo Koerner

Die Reformation des Bildes

Cover: Die Reformation des Bildes
C.H. Beck Verlag, München 2017
ISBN 9783406712043
Gebunden, 598 Seiten, 39,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Rita Seuß. Welche Rolle hat die Reformation für die Kunst gespielt, wie hat sie das christliche Bild verändert? Joseph Leo Koerner legt mit diesem Buch eine umfassende Studie zur Entwicklung der christlichen Kunst nach dem Bildersturm vor.
Die Ereignisse einer Zeit, in der die Dominanz des Wortes gegenüber dem Bild propagiert wurde, in der man Bilder als Idole und Fetische verachtete und vernichtete, hatten gravierende Auswirkungen auf die bildende Kunst. Im Zentrum des Buches steht Cranachs "Reformationsaltar" in der Stadtkirche zu Wittenberg - der Ort, an dem die protestantische Bilderzerstörung ihren Ausgang nahm. Cranachs Bild entstand als Reaktion auf diese umwälzenden historischen Ereignisse, die auch in der Kunstgeschichte einen Wendepunkt markieren. Wie kann man einen verborgenen Gott sichtbar darstellen? Die Antworten, die Cranach und seine Zeitgenossen auf diese zentrale, bildkritische Frage fanden, sind bis in die heutige Zeit wirksam.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 11.01.2018

Interessant findet Rezensent Dirk Pilz das Buch des britischen Kunsthistorikers Joseph Leo Koerner, der hier Luthers Kunstverständnis und seine Folgen in den Blick nimmt. Wie der Autor die Wirkung von Cranachs Predella des Wittenberger Altars diskutiert, die Gestik, die Bedeutung für das Amtsverständnis und den Kirchenbau, nämlich mit langen Deutungslinien bis zu Caspar David Friedrich und in die Gegenwart, das scheint Pilz bemerkenswert. Gerade Koerners dem Protestantismus abgeneigter Blick scheint Pilz hier ausschlaggebend für eine luzide Sicht auf die Kunstgeschichte seit der Reformation.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.11.2017

Gründlich findet Stephan Speicher die Geschichte des Kunstverständnisses im 16. Jahrhundert, die der Kunsthistoriker Joseph Leo Koerner vorlegt. Koerners Reflexion über das Wesen und Wirken der Bilder führt ihm die Fehler der Bilderstürmer während der Reformation lebhaft vor Augen. Etwas peinlich berührt stellt Speicher fest, wie ungeniert der Autor seine Abneigung gegen die reformatorische Theologie im Text darlegt. Für die schmerzhafte Einsicht, dass die fortschrittlichen Reformatoren mit ihrem Handeln in alte Muster zurückfielen, ist Speicher dem Autor jedenfalls dankbar.
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