Johann Gottlieb Fichte

J. G. Fichte - Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Reihe I: Werke, Band 10. Werke 1808-1812
Cover: J. G. Fichte - Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Frommann-Holzboog Verlag, Stuttgart 2005
ISBN 9783772821707
Gebunden, 497 Seiten, 291,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Reinhard Lauth, Erich Fuchs, Hans Georg von Manz, Ives Radrizzani, Peter K. Schneider, Martin Siegel und Günter Zöller. Dieser Band, der die Werkreihe abschließt, enthält als Haupttext die 1807/ 08 in Berlin öffentlich gehaltenen "Reden an die deutsche Nation", in denen - auch in der Nachfolge Pestalozzis - zu einer neuen Erziehung der Deutschen als Mittel einer geistigen Erneuerung aufgerufen wird. Ferner legt der Band Petrarca- und Camoens-Nachdichtungen vor sowie die ausgearbeitete Schlussvorlesung von 1810 "Wissenschaftslehre im allgemeinen Umrisse", die Rede "Ueber die einzig mögliche Störung der akademischen Freiheit", mit welcher Fichte im Oktober 1811 sein Amt als Rektor der Berliner Universität antritt, und einen Abdruck der beiden Vorlesungen vom Sommer 1812 "Über die Bestimmung des Gelehrten". Den Abschluss des Bandes bilden vierzehn Rezensionen aus dem Jahre 1788 als Nachtrag.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.02.2006

Johann Gottlieb Fichtes im Winter 1807/08 in Berlin entworfenen vierzehn "Reden an die deutsche Nation" sind auch heute noch von hoher Aktualität. Darauf pocht Rezensent Eberhard Straub, der die Reden, die nun als zehnter Band der Werkausgabe in einer "vorzüglich kommentierten Ausgabe" vorliegen, einer beinahe überschwänglichen Würdigung unterzieht. In seinem dichten Text zeichnet er die Gedanken des Philosophen minutiös nach. Die besondere historische Bedeutung der Reden sieht Straub darin, dass sie seinerzeit erst ein nationales Bewusstsein unter den Deutschen geschaffen haben. Im weiteren Verlauf konzentriert er sich auf die für Fichte zentralen Aspekte Bildung und Freiheit. Im Blick auf die Gegenwart hebt Straub dabei hervor, wie sehr sich Fichte über die Vernutzung des Menschen als Rohstoff und Material empörte. Die Bestimmung des Menschen sehe Fichte eben nicht darin, sich nützlich zu machen, sondern sich sittlich zu vollenden und von allen selbstsüchtigen Verengungen zu befreien. "In Zeiten eines entfesselten Ökonomismus, der alles nach seiner Verwertbarkeit beurteilt", fasst Straub zusammen, "wirken derartige Überlegungen nahezu jugendgefährdend."
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