Fabio Pusterla

Solange Zeit bleibt / Dum vacat

Gedichte Italienisch und Deutsch
Cover: Solange Zeit bleibt / Dum vacat
Limmat Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783857913785
Gebunden, 180 Seiten, 21,00 EUR

Klappentext

Ausgewählt, übersetzt und mit einem Vorwort von Hanno Helbling. Postfazione di Massimo Raffaeli. Die zweisprachige Sammlung stellt den Lyriker mit einem Querschnitt durch sein gesamtes bisheriges Werk erstmals auf Deutsch vor. Fabio Pusterlas erster Gedichtband - «Concessione all?inverno» (Zugeständnis an den Winter) - im Jahr 1985 war ein Ereignis und wurde in Italien mit dem Premio Montale ausgezeichnet. Seither hat sich diese neue lyrische Stimme mit acht Publikationen in der italienischen Literatur etabliert. Der Widersprüchlichkeit heutiger Welterfahrung begegnet Pusterla vor allem mit einer dramatischen Syntax, deren Spannungen und Brechungen diese Gegensätze spiegeln. Dabei überschreitet er unerschrocken die Grenzen der Gemütlichkeit, durch Geröllhalden und Asphaltlandschaften weht ein eisiger Wind. Das Klima von Schmerz und Verzweiflung erinnert dabei nicht selten an Giacomo Leopardi, wie bei ihm wird die Kunst zum Trost in der Unwirtlichkeit.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.06.2002

Nicht nur das Verfassen von Gedichten sei "brotlose Kunst", sondern auch das Verlegen derselben, weiß Alice Vollenweider und zeigt sich daher sehr "erstaunt" über den Mut des Limmat-Verlages, in den letzten Jahren gleich vier Gedichtbände zweisprachig herausgegeben zu haben. Darunter ist ein "umfangreicher" und "sorgfältig edierter" Band des 44-Jährigen Fabio Pusterla, den Hanno Helbling, auch darüber ist die Rezensentin angenehm überrascht, so trefflich ins Deutsche übersetzt hat, dass sowohl die "Kraft der Bilder" als auch der "Rhythmus der Verse" des Autors den Leser im Italienischen wie im Deutschen in den "Bann ziehen". Die Gedichte selbst sind, so Vollenweider, "voll von urweltlichen Gebirgslandschaften", das Sichtbare verliert sich in der Leere, "das Hörbare im Schweigen, das Fühlbare in der Kälte", seufzt die Rezensentin, die den Leser davor warnen muss, hier noch Illusionen entdecken zu können. Auch müsse er sich mit manch intellektueller Abstraktion abfinden. Belohnt werde er aber trotzdem: Mit einer kraftvollen Sprache, in der Naturgewalt und Umweltzerstörung im Mittelpunkt stünden, meint Vollenweider.
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