Silvia Avallone

Ein Sommer aus Stahl

Roman
Cover: Ein Sommer aus Stahl
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2011
ISBN 9783608938982
Gebunden, 415 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Michael Killisch-Horn. Silvia Avallone schreibt die ergreifende Geschichte zweier italienischer Mädchen. Die beiden 13-jährigen Freundinnen Anna und Francesca heben sich durch ihre Schönheit und Lebenslust von der Tristesse des kleinen Küstenorts Piombino ab. Der Alltag dort ist geprägt von der Arbeit im nahe gelegenen Stahlwerk, von verkrusteten Lebensstrukturen und Frustration. Die Freundschaft der beiden Mädchen zerbricht, als die frühreife Anna eine Beziehung mit dem ehemaligen Kriminellen Mattia eingeht. Francesca, enttäuscht über den vermeintlichen Verrat durch die Freundin, gerät auf Abwege.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.07.2011

Es überrascht den Rezensenten Kolja Mensing nicht, dass dieser Debütroman bei seinem Erscheinen in Italien ein Bestseller war. Es beschreibt den Übergang in die Berlusconi-Gesellschaft offenbar sehr genau. Hauptfiguren sind zwei 13-jährige Mädchen aus Norditalien, deren Väter zu dem "müden postproletarischen Milieu" gehören, das mit dem Verfall der Schwerindustrie entstanden ist. Was bleibt ist das Fernsehprogramm von Berlusconi. Die Mädchen, endlich 14 geworden, können sich nichts Schöneres vorstellen, als "Fernsehen zu machen". In "einfacher und direkter" Sprache, so Mensing, erzählt die Autorin, wie sich ganz Italien nach Betäubung sehnt.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.05.2011

Silvia Avallones Debütroman um den Sommer zweier Teenager im Schatten eines Stahlwerks hat Maike Albath durchaus gern gelesen, wenn er sie auch nicht völlig überzeugt hat. Insbesondere die Schilderungen aus der archaisch und gewalttätig wirkenden Stahlindustrie haben die Rezensentin beeindruckt, wie sie auch die Darstellung der schäbigen Lebensverhältnisse der Industriearbeiter und ihrer Familien sehr anschaulich und packend fand. Weniger eingenommen ist sie von der Figurenzeichnung, die ihr zu klischeehaft geraten ist, und auch sprachlich hätte sie sich mehr Ambition gewünscht. Dennoch hat sie sich von diesem Roman fesseln lassen, weil sie hier einen Wirklichkeitsausschnitt aus dem italienischen Arbeitermilieu plastisch vor Augen geführt bekommt.

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