Nicole Kramer

Volksgenossinnen an der Heimatfront

Mobilisierung, Verhalten, Erinnerung
Cover: Volksgenossinnen an der Heimatfront
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2012
ISBN 9783525360750
Gebunden, 710 Seiten, 49,90 EUR

Klappentext

Die Studie untersucht bisher wenig beachtete Mobilisierungsformen und Bindekräfte der nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft. Sie fasst das engmaschige Organisationsnetz ins Auge, das der Aktivierung von Frauen für Kriegsaufgaben diente, und entdeckt insbesondere den zivilen Luftschutz - von der Brandbekämpfung bis zum Dienst in Auffang- und Rettungsstellen zur Bewältigung von Folgen der Flächenbombardements - als weiblich dominiertes Handlungsfeld. Wie die Einbindung von Frauen in die "kämpfende Volksgemeinschaft" wird auch das Spektrum der Hilfs- und Versorgungsleistungen analysiert, auf die weibliche Kriegshinterbliebene, Ausgebombte und Evakuierte Anspruch hatten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.07.2012

Sehr beachtlich und sehr interessant findet Rezensentin Gabriele B. Clemens diese Studie der Potsdamer Historikerin Nicole Kramer über die Mobilisierung von Frauen für den Nationalsozialismus. Nicht nur Frauenschaft und Frauenwerk zählten Millionen Mitglieder, auch die 12 Millionen Mitglieder im Reichsluftschutzbund waren zu 70 Prozent Frauen, berichtet Clemens. Und dass es in diesen Organisationen nicht zuging wie im Müttergenesungswerk, sondern ideologische und praktische Schulung einherging, mache Autorin Kramer mehr als deutlich. Interessant findet die Rezensentin auch, dass über dieses System die Bespitzelung der Haushalte bestens funktionierte und dass sich sogar Selbsthilfe, Mobilisierung und auch kirchliches Engagement oft überlagerten. Für Rezensentin Clemens hat sich das Bild der "friedfertigen Trümmerfrauen" vor diesem Hintergrund etwas gewandelt.
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