Mazda Adli

Stress and the City

Warum Städte uns krank machen. Und warum sie trotzdem gut für uns sind
Cover: Stress and the City
C. Bertelsmann Verlag, München 2017
ISBN 9783570102701
Gebunden, 384 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Mit 30 Abbildungen. Wie das Großstadtleben unsere Psyche verändert Machen Städte krank? Schadet Stadtleben unserer Psyche? Macht nur Landleben glücklich? Provokante Fragen mit brisantem Hintergrund. Denn 2050 werden rund siebzig Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Immer mehr Millionenstädte verändern das Gesicht der Erde. Sie sind die Zentren unserer Gesellschaften. Die Menschen profitieren von der Vielfalt, den kulturellen Ressourcen und den Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung. Gleichzeitig prägen Dichte, Lärm, Hektik, Gewalt und Anonymität den urbanen Alltag. Der Arzt und Psychiater Mazda Adli fragt, wie unser Gehirn auf die permanenten Reize in der Stadt reagiert und ob uns sozialer Stadtstress krank machen kann. Urbanisierung, so sein Fazit, wird sich für unsere Gesundheit als mindestens so relevant erweisen wie der Klimawandel. Gesunde Städte zu formen wird deshalb eine immer dringendere sozial- und gesundheitspolitische Notwendigkeit. Adli plädiert für eine Neurourbanistik, einen interdisziplinären Ansatz für Wissenschaft, Kultur und Politik, um neue Visionen für unsere Städte zu entwerfen. Er sagt: Städte sind gut für uns - wir müssen nur lernen, sie zu lebenswerten Orten zu machen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.07.2017

Manuela Lenzen lässt sich vom Psychiater Mazda Adli das Stadtleben schmackhaft machen. Alles gar nicht so schlimm, lautet laut Lenzen Adlis Resümee. Auch wenn Stress ein Faktor ist, wie der Autor einräumt, mit Adlis vielseitigem, mit eigenen Erfahrungen und Tipps gespicktem Blick auf das Leben in den Städten erscheint es der Rezensentin am Ende doch, als gäbe es keinen besseren Ort. Und sei es nur der vielen Therapieplätze wegen. Als Plädoyer für menschenfreundlichere Städte lässt sich das Buch laut Lenzen aber durchaus auch lesen.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.07.2017

Katharina Granzin empfiehlt uns Städtebewohnern das kluge Buch des Berliner Psychiaters Mazda Adli. Der Autor kann darin für Granzin nachvollziehbar darstellen, welche Vor- und Nachteile das Stadtleben aus psychologischer Sicht im Vergleich zum Landleben mit sich bringt. Dass der Autor eher lebensweltlich und mittels persönlicher Betrachtungen argumentiert und die aufgeführten Fakten und Studien im Buch eher unverbunden stehen bleiben, stört Granzin höchstens anfangs. Enorm kenntnisreich und recherchesatt erscheint ihr das Buch schließlich, lesbar geschrieben zudem und nur gelegentlich mit Schlagseite zum Verplaudertsein. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis regt sie zum Weiterlesen an. Und dass Adli aus einem Einerseits-Andererseits-Schema nicht so recht hinauskommt, findet die Rezensentin am Ende auch okay.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.05.2017

Rezensent Gerhard Matzig ist erleichtert: Trotz seines Titels ist das Buch kein Plädoyer für den Rückzug auf den Einödhof. Zur Stadt gibt es letztlich keine Alternative, die Frage ist eher, wie die Gesellschaft sich dem Megatrend der Urbanisierung stellt, meint Matzig nach der Lektüre und verweist auf den differenzierenden Untertitel des Buchs. Auch ist Stress kein eindeutig negativer Begriff, führt Matzig weiter aus: Der Stress ist es, der "evolutorisch zu einer immer besseren Anspasssung des Menschen an seine Lebensumstände geführt hat". Schädlich aber ist der Dauerstress, lernt der Kritiker und begrüßt Adlis Plädoyer für einen Städtebau, der sich der Gefahren der Städte bewusst ist: etwa der Gefahr, dass städtische Verdichtung zu psychischen Erkrankungen beiträgt, und auch der Gefahr, dass selbst Mittelstädte vom Verschwinden zugunsten der Metropolen bedroht sind. Es ist ein dringendes Thema, so dringend wie der Klimawandel - das haben die Darlegungen des Stressforschers, Psychiaters und Psychotherapeuten Adli dem Kritiker bewusst gemacht.
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