Dominik Burkard

Häresie und Mythus des 20. Jahrhunderts

Rosenbergs nationalsozialistische Weltanschaung vor dem Tribunal der Römischen Inquisition
Cover: Häresie und Mythus des 20. Jahrhunderts
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2005
ISBN 9783506776730
Gebunden, 418 Seiten, 44,90 EUR

Klappentext

Hitler nannte Alfred Rosenberg den "Kirchenvater des Nationalsozialismus". Sein Hauptwerk, der "Mythus des 20. Jahrhunderts" war im Dritten Reich Pflichtlektüre bei jeder politischen Unterweisung. Doch schon 1934 hat die römische Kurie die wichtigste nationalsozialistische Programmschrift auf den Index der verbotenen Bücher setzen lassen. Kürzlich dazu zugänglich gewordene Quellen lassen die Umstände der Indizierung in neuem Licht erscheinen und geben Antwort auf bislang ungelöste Fragen zum Verhältnis von Vatikan und Nationalsozialismus.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.10.2005

Joseph Goebbels hatte für Alfred Rosenbergs "Mythus des 20. Jahrhunderts" nur Verachtung übrig - obwohl der Verfasser von Hitler zum "schärfsten Denker in Weltanschauungsfragen" ausgerufen worden war. Egal, einen "philosophischen Rülpser" nannte Goebbels das Werk. Dominik Burkard zeichnet nun in "Häresie und Mythus des 20. Jahrhunderts" die verschlungenen, von diplomatischem Hickhack geprägten Beziehungen zwischen den Nationalsozialisten und dem Vatikan nach und liefert dabei "differenzierte Erkenntnisse", schreibt Rezensent Christian Jostmann. Doch zeigt das Buch immerhin, so Jostmann, "wie ernst der Vatikan den Nationalsozialismus nahm". 1934 wurde der in mehr als einer Million Exemplaren auf den Markt geworfene - und kaum gelesene - "Mythus" von der römischen Kurie auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. Burkard arbeitet heraus, dass es hierbei im Wesentlichen drei Positionen innerhalb des Vatikans gab, erfahren wir. Alois Hudal, in der Wolle gefärbter Deutschreaktionär, betrieb die Indizierung, um das "genehme" Politische vom unbequemen Ideologischen trennen zu können. Papst Pius XI. suchte ebenfalls die theologische Konfrontation, wurde dabei jedoch von Kräften aus dem eigenen Umfeld behindert. Vor allem Eugenio Pacelli, Vertreter der dritten Fraktion, spielte in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle, schreibt Jostmann, der sich in seiner Rezension im wesentlichen aufs Referieren beschränkt.
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