Paul Veyne

Das Geheimnis der Fresken

Die Mysterienvilla in Pompeji
Cover: Das Geheimnis der Fresken
Philipp von Zabern Verlag, Darmstadt 2018
ISBN 9783805351768
Gebunden, 207 Seiten, 49,95 EUR

Klappentext

Mit 37 Farbabbildungen. Aus dem Französischen von Anna und Wolf Heinrich Leube. Die Mysterienvilla ist eine antike Villenanlage bei Pompeji, die beim Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 verschüttet wurde. Aufgrund der dort gefundenen Fresken gilt die Villa als einer der bedeutendsten Fundorte der klassischen Archäologie. Das Hauptstück im Esszimmer der Villa ist der Mysterienfries: 20 m lang, 2 m hoch, bedecken Fresken alle Wände des Raums. Die Frage, was die Fresken zeigen, beschäftigt seit der Entdeckung 1911 Generationen von Archäologen und Althistorikern. Paul Veyne bietet hier seine ganz eigene Auslegung. Demnach geht es um die Vorbereitungen auf eine Hochzeit, die Toilette der Braut, das Fest, das zeremonielle Bad und die Vorbereitung auf die "Ehepflichten' in der Hochzeitsnacht. Diese Interpretation belegt Veyne Stück für Stück und Szene für Szene - immer auch durch den Vergleich mit einem römischen Freskogemälde aus augusteischer Zeit, der Aldobrandinischen Hochzeit. Erstmals mit Bildern, die die Fresken nach der 2015 abgeschlossenen Restaurierung zeigen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.07.2019

Hans-Albrecht Koch empfiehlt Italienreisenden Paul Veynes vergleichende Analyse der Fresken in der Mysterienvilla in Pompeji und der Aldobrandinischen Hochzeit aus der Vatikanischen Bibliothek. Dass niemand diesen Vergleich bisher vorgenommen hat, erstaunt Koch, denn die Ähnlichkeiten der Motive und Figuren scheinen ihm verblüffend. Als Betrachter kann er die Pompeji-Fresken nun schwerlich länger als Einweihung in den Dionysos-Kult verstehen. Veynes Interpretation und die Abbildungen im Band findet Koch gleichermaßen vorzüglich, die Übersetzung von Anne Leube und Wolf Heinrich Leube lobt er als klar und gut lesbar.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2018

Simon Strauß lernt beim Altertumswissenschaftler Paul Veyne, dass uns die Antike doch nicht so fremd ist, wie wir immer meinen. Wie der Autor die These vom Mysterienfresko in Pompeji entzaubert und seine Sicht der Dinge ins Bild setzt, findet er überzeugend. Das rätselhafteste Fresko der Antike also das Abbild einer gewöhnlichen Hochzeit samt Ausblick auf die Hochzeitsnacht? Warum nicht, meint Strauß mit Veyne, schließlich sind keine priesterlichen Gewänder zu sehen. Neben einer gewitzten Detailanalyse der Motive bietet der Band laut Strauß noch eine reiche Bebilderung und althistorisches Wissen zur römischen Ehe und zur antiken Empfängnisverhütung.
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