Gerhard Falkner

Gegensprechstadt - ground zero

Gedicht und CD
Cover: Gegensprechstadt - ground zero
Kookbooks Verlag, Idstein 2005
ISBN 9783937445144
Kartoniert, 94 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Musik von David Moss. CD in Koproduktion mit der Literaturwerkstatt Berlin. Mit "Gegensprechstadt - ground zero" legt Gerhard Falkner ein Opus Magnum der polymeren Poesie vor - von David Moss kongenial musikalisch umgesetzt und begleitet.
Vor dem Horizont der Hauptstadt verkettet "Gegensprechstadt - ground zero" das große Geschehen mit winzigen Annotationen, die ihm der denkende Körper während seines Vorüberziehens hinzufügt. Berlin bildet dabei die urbane Folie, die, über das Zeitgeschehen gezogen, mit den Kräften der Geschichte, der Mauer, der politischen Wiedervereinigung und mentalen Entzweitheit, aber auch mit der Ironie der Beobachtung und dem Eros der visuellen Aneignung poetisch verschmilzt. Der Tradition der großen Langgedichte des 19. und 20. Jahrhunderts folgend, grüßt "ground zero" eine ganze Reihe von ihnen mit rhythmischen und motivischen Anspielungen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2005

"Eindrucksvoll" findet es Tobias Döring, wie Gerhard Falkner seine Expeditionen in das Feld der Sprache mit ganz gegenständlichen Erkundungen von Berlins städtischen Landschaften fortsetzt. Der Rezensent verweist immer wieder auf Joseph Roth, der das Gleisdreieck in Berlin 1924 beschrieben hat. Falkner spiele nun mit dem Widerhall der "hochtönenden Großstadtliteratur" und packe sie in ein neunzigstrophiges, reimloses "Langgedicht", das immer wieder durch eingestreute Stimmen oder konkrete Poesie unterbrochen wird. Den theoretischen Überbau, den der Autor im Nachbau erläutert, rät der Rezensent schnell zu vergessen und sich lieber der Lektüre hinzugeben, die mit ihrer reichen Mischung aus "lyrischen Momentaufnahmen", literarischen Verweisen, "elegisch inszenierten Abschiedsgesten" plötzlichen Schnitten "ungleich spannendere" Erfahrungen bereithalte. Die beigefügte "Toncollage" mit der Musik von David Moss kommentiert Döring lakonisch mit "disparat".
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