Matthias Rüb

Gott regiert Amerika

Religion und Politik in den USA
Cover: Gott regiert Amerika
Zsolnay Verlag, Wien 2008
ISBN 9783552054455
Gebunden, 204 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

In keiner anderen westlichen Gesellschaft spielt die Religion eine so große Rolle in der Politik wie in der Supermacht USA. Laut Umfragen finden es fast sechzig Prozent der Amerikaner wichtig, dass ihr Präsident an Gott glaubt und tief religiös ist. Darüber hinaus bilden Kirchen und Sekten einen der bedeutendsten Geschäftszweige der globalisierten Gesellschaft. Der langjährige USA-Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Matthias Rüb, stellt das reichhaltige religiöse Leben in diesem Buch vor: von den christlichen Kirchen (Katholizismus, Protestantismus, Orthodoxe, Mormonen, Zeugen Jehovas) über das Judentum und den Islam bis hin zu Buddhismus, Hinduismus und Phänomenen wie Scientology und Wicca. Besonderes Gewicht legt er auf die evangelikalen Mega-Kirchen mit ihren charismatischen Predigern, die sich anhaltenden Zulaufs erfreuen und oft den Nährboden eines religiösen Fundamentalismus bergen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 30.10.2008

"Eindrucksvoll" findet Rezensent Bernd Greiner die in diesem Band versammelten zwölf Reportagen des FAZ-Korrespondenten in den USA. Denn Matthias Rüb habe darin eine "Fülle anregender und präziser" Beobachtungen zur gegenwärtigen Bedeutung und Geschichte der Religiosität in Amerika versammelt, zum Beispiel zur schleichenden Aushöhlung der verfassungsmäßigen Trennung von Staat und Kirche. Auch lobt der Rezensent das Buch für seinen differenzierten Blick. Interessant findet er auch den von Rüb hergestellten Kontext zwischen wachsender Religiosität der Amerikaner und dem weltpolitischen Bedeutungsverlust der USA.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.10.2008

Auch wenn Rezensent Thomas Leuchtenmüller einräumt, dass der Einfluss der Religion auf die Politik in den USA viel und gerne thematisiert wird, konnte er von Matthias Rübs Buch "Gott regiert Amerika" anscheinend sehr viel lernen. Der FAZ-Korrespondent hat sich hierfür auf eine Reise durch die USA begeben, um der Bedeutung der Religion für politische Entscheidungsprozesse und die Glaubwürdigkeit der Politik nachzuspüren. Er liefert zunächst soziologische und demoskopische Überblicke über die Religiösität im Land und begründet den hohen Stellenwert der Religion mit Verweisen auf die jüdisch-christliche Geschichte und den Sonderstatus des "auserwählten Volkes". Es folgt ein "plausibles Zukunftsszenario", so Leuchtenmüller, in dem Rüb der Religion in den USA keinen Bedeutungsverlust vorraussagt, sondern das Gegenteil. Religiöse Institutionen seien von Beginn an mit politischen und sozialen Einrichtungen verzahnt. Es ergebe sich ein "radikal freies Spiel der Kräfte" der Konfessionen, durch das Religion, meist in Form von Lobbys, hohe Schlagkraft erhalte.