Uwe Schultz

Richelieu

Der Kardinal des Königs
Cover: Richelieu
C.H. Beck Verlag, München 2009
ISBN 9783406583582
Gebunden, 350 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Der Machtmensch Richelieu war eine ebenso glanzvolle wie schillernde Gestalt des frühen Barock. Er hat Frankreich, das durch das Kräftespiel vieler Einzelinteressen zerrüttet war, zur Einheit gezwungen und in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zur Vormacht der europäischen Nationen aufsteigen lassen. Seine Rivalen im Kampf um die Macht hat er aufs Schafott gebracht und seine Gegner gedemütigt. Doch seine Skrupellosigkeit, die er im Gewand des Geistlichen auslebte, und seine raffinierte Manipulation von Menschen und Medien, die unglaublich modern anmutet, diente stets seiner politischen Vision: alle Macht der Monarchie. So wurde er zum Wegberei-ter des Absolutismus. Uwe Schultz zeigt in seiner spannenden Biografie Richelieus, der im Dienste Ludwigs XIII. je nach Opportunität auch frühere Gönner preisgab und mit dem Feind paktierte, die vielen Gesichter des dämonischen Kardinals.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2009

Freudig hat Rezensent Andreas Kilb zu dieser Biografie Richelieus gegriffen, der seiner Ansicht nach von der deutschen Biografie bei all ihrer Vorliebe für die großen Männer der Geschichte recht stiefkindlich behandelt wurde. Ganz erfüllt hat Uwe Schultz die Erwartungen des Rezensenten allerdings nicht. Ein wenig mager findet er den Klepper, auf dem Schultz hier durch die Weltgeschichte reite. Abgesehen von den Memoiren und dem politischen Testament des machtvollen Kardinals habe er keine Originalquellen herangezogen, dafür aber viel von der neueren französischen Sekundärliteratur einbezogen. Neben sprachlichen Schnitzern kreidet er ihm auch einen fehlenden Überblick auf die historischen Zusammenhänge an. Auf der Habenseite verbucht Kilb allerdings eine anschauliche Schreibe, eine flotte Dramaturgie und den Scharfblick, mit dem Schultz die vertrackten Familienverhältnisse am Hofe Ludwigs XIII. zu durchleuchten versteht. Außerdem möchte Kilb unbedingt klargestellt sehen, dass Richelieu niemals aus Ruhmsucht oder Unvernunft in Europa zündelte, sondern nur, wenn dabei ein klarer Vorteil für Frankreich heraussprang!
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