Ulrich Johannes Schneider

Michel Foucault

Cover: Michel Foucault
Primus Verlag, Darmstadt 2004
ISBN 9783896785176
Gebunden, 264 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Michel Foucault gilt als einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Seine Hauptwerke sind historische Bücher zur Geschichte der abendländischen Vernunft. Foucault hat das Themenspektrum der zeitgenössischen Philosophie entscheidend erweitert, indem er auf Phänomene wie Wahnsinn, Krankheit, Kriminalität und Sexualität empirisch eingegangen ist. Seine Arbeiten nennt er historisch-philosophische Forschungen und hat dafür Methodentitel wie Archäologie, Diskursanalyse, Genealogie, Machtanalytik und Problematisierung verwendet.
Diese Werkbiografie geht erstmals gleichmäßig auf alle großen Bücher dieses großen französischen Philosophen ein, von Wahnsinn und Gesellschaft (1961) bis Geschichte der Sexualität (1984) und erklärt das philosophische Vorhaben Foucaults.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.08.2005

Rundum gelungen findet Rezensent Ulrich Brieler diese Einführung in das Werk Michel Foucaults, die Ulrich Johannes Schneider vorgelegt hat. In der kaum mehr überschaubaren Literaturfülle steche Schneider durch die schlichte Tatsache heraus, lobt Brieler, "dass er Foucault in seinen Ansprüchen ernst nimmt." So könne er souverän die üblichen Werkeinteilungen als nachgängige Konstruktionen ignorieren und seiner eigenen Analyse eine Chronologie der Abbrüche, Umwege und Neuorientierungen Foucaults unterlegen. Brieler hebt insbesondere die intellektuellen Bezüge zu Pierre Bourdieu, Jacques Derrida und Jean-Paul Sartre hervor, aber auch zu Marcuse, Elias oder Hans Peter Duerr, die Schneider "auf originelle Weise" herstellt. Beeindruckt zeigt er sich von der unprätenziösen Schreibweise Schneiders und der Verständlichkeit des Buchs. Das Resümee des Rezensenten: "Jedem Einsteiger, aber auch jedem Foucault-Enthusiasten ist ein Blick in diese souveräne Werkschau dringend ans Herz zu legen."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.11.2004

Schier unübersehbar ist die Literatur zu Michel Foucault mittlerweile. Umso erfreuter zeigt sich Rezensent Armin Adam über diese "sehr gelungene" Einführung in das Werk Foucaults, die Ulrich Johannes Schneider nun vorgelegt hat. Adam lobt die "große Klarheit", mit der Schneider die zentralen Positionen, Brüche und Errungenschaften des Foucaultschen Denkens darstellt. Foucaults Bücher sehe Schneider als Ausdruck einer "kritischen Geschichte des Denkens". Philosophie heute liege in der Anstrengung zu wissen, "wie und wie weit es möglich wäre, anders zu denken." Bei allen Brüchen in Foucaults Werk erkenne Schneider in der Frage nach der Konstitutierung des Individuums einen roten Faden, der scheinbar so disparate Werke wie "Die Geburt der Klinik" (1963), "Überwachen und Strafen" (1975) und die verschiedenartigen Bände der "Geschichte der Sexualität" (1976-1984) zusammenknüpfe. Adam hebt hervor, dass Schneider das Ganze des Foucaultschen Denkens auf den Begriff einer "Philosophie der Transformation" bringt. "Sehr schön" zeige er Foucault dabei als einen Denker, "der die Transformation im Schatten des Gesetzes denkt, gegen die Marxisten jedoch mit dem Konzept des Ereignisses auch die Möglichkeit einer Suspendierung des Gesetzes in Rechnung stellt."
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