Benjamin Markovits

Manhattan Love Story

Roman
Cover: Manhattan Love Story
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783458174288
Gebunden, 276 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Christa Krüger. Da ist Amy, eine junge Biologielehrerin aus dem ländlichen Indiana, die der Einsamkeit in New York durch die Flucht an die Seite eines weltgewandten Juristen zu entrinnen versucht. Aber dessen Welt und die Welt ihrer Herkunft kollidieren schmerzhaft. Da ist ein älterer homosexueller Lehrer, der sich plötzlich der Existenz einer eigenen Tochter gegenübersieht und sich abrupt aus der Beziehung zu seinem Freund löst. Stuart, ein anderer Lehrer, träumt vom Ausbruch aus langjähriger Ehe - wie er einem seiner Kollegen scheinbar gelungen ist - mit einer seiner Schülerinnen. Diese, konfrontiert mit dem bevorstehenden Tod des geliebten Vaters, scheint sich zunächst auf seine Avancen einzulassen..

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.05.2010

Ingeborg Harms zieht uns tief hinein in die von Projektionen geprägten zwischenmenschlichen Beziehungen in diesem Roman von Benjamin Markovits. Der Leser kriegt es zu tun mit Vaterschatten, Gefühlsblockierungen, Selbstwertdefiziten in Liebes- und Flickenfamilienverhältnissen. Harms macht uns keine Hoffnung auf ein Happy End. Auch tauche schon mal ein Charakter auf, "so fad, dass man zu lesen aufhören möchte". Dass Harms dennoch weiter liest, wird belohnt. Mit der Erdung all der vorgeführten Überlebensfiktionen. Den Autor denkt sich die Rezensentin als "Romantiker in den Kleidern des Realismus".
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.07.2009

Rezensent Tilman Urbach ist ziemlich angetan von diesem eigentlich recht konventionell gestrickten und doch voller Überraschungen steckenden Roman. Seiner Meinung nach spiegelt der Autor Benjamin Markovits einiges an Jahrhunderte umspannender Weltliteratur in seiner Erzählung, die aus vielen kleinen Geschichten besteht. Das tut er zur Freude des Rezensenten aber nicht in der Absicht, ein "akademisches Verweisfeld" zu schaffen. Eher geht es nach Urbachs Meinung um die Frage, inwiefern Literatur "als universaler Referenzpunkt unseres Daseins zur Erklärung desselben taugt". Auch gefällt dem Rezensenten, wie Markovits Widersprüchliches vor dem Leser ausbreitet, und dabei seine Figuren ebenso komplex wie gewöhnlich sein lässt. Der Autor hält seine Figuren nicht auf Distanz, sondern nähert sich ihnen ganz und gar unironisch.