Hollow Skai

Alles nur geträumt

Fluch und Segen der Neuen Deutschen Welle
Cover: Alles nur geträumt
Hannibal Verlag, Innsrbuck 2009
ISBN 9783854453024
Gebunden, 254 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

ls die Neue Deutsche Welle vor 30 Jahren über die Ufer schwappte, wurde sie von den Medien und Plattenfirmen, die ihr künstlerisches Potential total verkannten, zunächst boykottiert und bekämpft. Erst als aus der neuen Musik, die ihre Ursprünge dem Punk verdankte, Tanzmusik mit deutschen Texten geworden war, die sich auch ohne ihre Hilfe wie geschnitten Brot verkaufte, wachte die Musikindustrie auf und vermarktete die Bewegung bis zum Exitus. Bands wie Ideal, Nena oder Trio rollten die Hitparaden von unten auf und landeten auch in England und Amerika auf den ersten Plätzen der Charts. Und der Einfluss auf spätere Musikstile wie Fun-Punk, Hamburger Schule oder deutschen HipHop und Musiker wie Die Ärzte oder Wir sind Helden ist nicht zu überhören und eine kritische Hommage wert. Hollow Skai hat die Neue Deutsche Welle als Betreiber des Independent-Labels No Fun Records und Mitarbeiter der Musikzeitschrift Sounds hautnah miterlebt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.08.2009

Angetan zeigt sich Anne Otto von Hollow Skais Buch über die Neue Deutsche Welle. Sie fühlt sich an Jürgen Teipels 2001 erschienenen Doku-Roman "Verschwende Deine Jugend? erinnert, hebt aber den anderen Ansatz von "Alles nur geträumt? hervor: Betreibe Teipel eher  Popgeschichtsschreibung, so sei Skai immer noch "Teil der Jugendbewegung? und bis heute ein "Enthusiast? des Punk. Die Abgrenzungsversuche zur kommerziellen Ausschlachtung der NDW scheinen ihr ein wenig "nerdig?, aber sie hat Verständnis dafür. Als Stärke von Skais Buch sieht sie dessen Analyse der Vermarktungsmechanismen von Musik sowie die Reflexion der Frage, "wie subversiv und unbestechlich eine relevante musikalische Bewegung sein muss?. Dagegen wirkt der Kulturpessimismus des Autors auf sie bisweilen ein wenig befremdlich. Dass es nach der Neuen Deutschen Welle nichts mehr Interessantes in der deutschen Musikszene gegeben habe, will sie nicht unterschreiben, da stünden Hamburger Schule, deutscher HipHop und Techno vor.