Stephen King

Love

Roman
Cover: Love
Heyne Verlag, München 2006
ISBN 9783453265325
Gebunden, 733 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Wulf Bergner. Liseys berühmter Mann ist tot und sein Nachlass weckt albtraumhafte Erinnerungen und Ahnungen in ihr, die bald grausame Gewissheit werden... In Stephen Kings Roman geht es um die Geheimsprache der Liebe und die Allgegenwart des Wahnsinns. Lisey ist seit zwei Jahren Witwe. Bereits lange vor seinem Tod hat ihr Mann Scott Landon, ein hochangesehener Romanautor, für sie eine Spur mit Hinweisen ausgelegt, die sie nun immer tiefer in seine von Dämonen bevölkerte Vergangenheit führt. Stück für Stück werden sorgsam verdrängte Erinnerungen in ihr wach: an eine andere Welt, die sie einst mit Scott besucht hat, tagsüber ein märchenhaftes Paradies, während nachts überall das Böse lauert. Ob Scott dort auf sie wartet, damit sie ihn ins Leben zurückholt? Plötzlich tritt ein Verrückter auf den Plan, der sich Zack McCool nennt und es auf Scotts schriftstellerischen Nachlass abgesehen hat. Und um seine Forderungen zu bekräftigen, verletzt er Lisey auf bestialische Weise...

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.11.2006

Burkhard Müller bejubelt den jüngsten Roman von Bestsellerautor Stephen King als überaus gelungene Mischung aus Horrorgeschichte, Fantasyroman und den verknüpften Lebensgeschichten seiner Protagonisten und zeigt sich geradezu erlöst, dass der Autor damit zu einer neuen "Festigkeit der Form" gefunden hat. Zunächst einmal zollt er dem Vielschreiber seinen tiefen Respekt für die nie versiegende Schaffenskraft, die er auch in "Love" wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt sieht. Das Buch dreht sich um eine Schriftstellerwitwe, die von einem unheimlichen Fan bedroht wird, um starke Schwesternliebe und um dunkle Geheimnisse in der Familiengeschichte des Schriftstellers. Als herausragendes Talent Kings preist der Rezensent dessen ausgesprochen lebensnahe Metaphern und die Gabe, in wenigen gruseligen Andeutungen Horrorszenarien zu evozieren. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten sehe sich der Übersetzer Wulf Bergner deiser sprachlichen Herausforderung dann auch immer besser gewachsen.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 11.11.2006

Mit Sympathie hat Rezensentin Kristina Graf den vierzigsten Roman von Stephen King gelesen, aus ihrer Sicht sein bisher ambitioniertestes und persönlichstes Buch. Grafs Inhaltsskizze klingt schwer autobiografisch: die Witwe eines Horror-Schriftstellers räumt nach dessen Tod sein Arbeitszimmer auf und dringt noch einmal tief ins gemeinsame Leben, aber auch in die Psyche des Verstorbenen ein. Auf eine äußere Handlung werde so gut wie verzichtet. Die Rezensentin findet das Buch experimental und voller Wortspiele und -erfindungen. Allerdings scheinen ihr gerade dadurch die Grenzen von Kings literarischen Fähigkeiten recht deutlich zu werden. Doch das tut ihrer Sympathie keinen Abbruch, weil diese Schwächen den authentischen Charakter des Buchs unterstreichen. Trotzdem wäre die Rezensentin nicht unglücklich, wenn sich King nach diesem "Freischreibversuch" wieder seinem populären eigentlichen Metier zuwenden würde.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.10.2006

Ein Denkmal hat Stephen King der eigenen Ehe gesetzt, preist Dietmar Dath dessen Roman "Love". King lasse die Geschichte seines Romans von Lisey Landon, der Witwe eines - King selbst nicht eben unähnlichen - Erfolgsautors erzählen, die mit ihrer Trauer und dem Nachlass ihres Mannes umgehen muss. Dabei werde sie von einem Irren terrorisiert, der ihr die von ihrem Mann hinterlassenen Werke entreißen will, berichtet er. Dath lobt, dass King mit diesem Buch zum Tonfall früherer Werke zurückgefunden hat, wozu, wie er mutmaßt, ein besonderes Maß an sprachlicher Akribie gehört haben muss. Das Ergebnis lässt ihn schwärmen: Authentizität, Zärtlichkeit und die Fähigkeit, den Leser zu berühren, das alles findet er in diesem neuen Roman von Stephen King. Dath lässt keinerlei Zweifel an der hohen literarischen Qualität des Buches, will King aber nicht mit James Joyce, sondern mit jüngeren Meistern der literarischen Phantastik wie Alfred Bester verglichen wissen. Dem ehelichen Leben, staunt Dath, ist aus der phantastischen Perspektive offenbar besonders gut beizukommen.
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