Oliver Bottini

Einmal noch sterben

Roman
Cover: Einmal noch sterben
DuMont Verlag, Köln 2022
ISBN 9783832198473
Gebunden, 432 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Februar 2003. Nach den Anschlägen von New York steht der Krieg gegen den Terror vor einem weiteren Höhepunkt: Die USA und ihre Verbündeten bereiten sich darauf vor, in den Irak einzumarschieren. BND Agent Frank Jaromin ist gerade von einem Einsatz in Bosnien zurückgekehrt und will sich eigentlich um seine zerstrittene Familie kümmern. Da kommt ein hochbrisanter Auftrag aus dem Kanzleramt: Eine irakische Regimegegnerin behauptet, die Vorwürfe, die den Krieg legitimieren sollen, seien erfunden, es gebe im Irak nachweislich keine Massenvernichtungswaffen. "Curveball" - jener Informant, auf dessen Aussage die Vorwürfe basieren - lüge. Der BND schickt Frank Jaromin mit zwei Kollegen in geheimer Mission nach Bagdad, um die Beweise der Dissidentin zu sichern und den Krieg im letzten Moment zu verhindern. Das aber liegt nicht im Interesse einer Gruppe einflussreicher Akteure - ganz im Gegenteil.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.09.2022

Rezensentin Sylvia Staude liest interessiert Oliver Bottinis Politthriller "Einmal noch sterben". Darin beobachten die LeserInnen den fiktiven Versuch, vor dem Irakkrieg die große Lüge über Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen aufzudecken. Mitten in diesem Geschehen sehen wir den Protagonisten, einen deutschen, immer misstrauischer und einsamer werdenden Agenten und Scharfschützen des BND namens Frank Jaromin, der die Übergabe von Dokumentem sichern soll, die beweisen, dass das Land keine Massenvernichtungswaffen besitzt, erklärt die Rezensentin. Die tragische Erzählung bleibt Staude zufolge immer glaubwürdig, moralisch auch, egal wie schmutzig es politisch werde. Am Ende hat Staude mehr Fragen zur Historie als Antworten, aber das sei man von diesem komplexen Kriminalromanautor gewöhnt, schließt sie.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 09.09.2022

Für den Rezensenten Thomas Wörtche legt Oliver Bottini mit seinem neuen Buch einen "hervorragenden Politthriller" vor. Unter Verzicht auf billige Effekte und Sensationen gelingt dem Autor laut Wörtche eine spannende fiktionale Untersuchung der Rolle des BND im Irakkrieg. Dass der Autor die Namen von Politikern und Geheimen fiktionalisiert und nur den ominösen Agenten "Curveball" nennt, schadet dem Text laut Wörtche nicht. Entstanden ist für ihn ein vielschichtiger Plot um Verrat und Loyalität und die Frage, wie weit demokratische Institutionen im Extremfall gehen. Letzteres weist für den Rezensenten durchaus nicht nur zurück in die Vergangenheit, sondern auch in unsere Gegenwart.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.09.2022

Rezensent Hannes Hintermeier findet, Oliver Bottini verteidigt seinen Ruf in der deutschen Thriller-Oberliga nicht übel. Für eine etwas nachlässiges Lektorat kann der Autor schließlich nichts. Und ein paar Zugeständnisse ans Genre (Blutbadfinale) kann Hintermeier Bottini verzeihen. Wie der Autor indes Fakten und Fiktion zu den geheimdienstlichen Verwicklungen rund um berüchtigten den BND-Informaten Curveball vor Ausbruch des Irakkriegs arrangiert, wie er einen traumatisierten Scharfschützen zwischen die Fronten von CIA, BND, BKA, Iraqi Intelligence und Politik geraten lässt, scheint Hintermeier der Crème de la Crème der angelsächsischen Thrillerautoren in nichts nachzustehen.
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