Lurker Grand (Hg.), Andre Tschan (Hg.)

heute und danach

Cover: heute und danach
Edition Patrick Frey, Zürich 2012
ISBN 9783905929218
Broschiert, 600 Seiten, 62,00 EUR

Klappentext

Mit Texten von Wolfgang Bortlik, Alain Croubalian, Michael Lütscher und Sam Mumenthaler. In "heute und danach" wird die umfang- und variantenreiche Musikgeschichte der Schweiz der 1980er Jahre erstmals zusammengetragen und themenspezifisch dokumentiert. Den Schwerpunkt bilden fünfzig ausgewählte Schlüsselfiguren aus der damaligen Schweizer Szene, darunter Stephan Pörtner, Thomas Ott, Stephan Eicher, Vera Kaa, Kuno Lauener, Muda Mathis, Franz Treichler und Suzanne Zahnd, die mittels spezifischer Interviews porträtiert werden. Sechs umfassende, aufwendig recherchierte Metatexte und eine vollständige Diskografie bieten die kontextuellen Folien dazu. Ein sechsköpfiges Redaktionsteam - zusammengestellt aus den Regionen Bern, Basel, Zürich und der Westschweiz - sowie ein Dutzend Autorinnen und Autoren sind in das Buchprojekt involviert.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 30.11.2012

Markus Ganz findet "Heute und danach" zuallererst "unverschämt dick". Die Herausgeber Lurker Grand und André Tschan haben auf 672 Seiten Texte zur Geschichte der Schweizer Pop- und Rockmusik der 80er versammelt. Der Rezensent hat aber auch am Inhalt manches auszusetzen: viele der ausgewählten Musiker waren damals schon zu erfolgreich, um dem "Underground" im Untertitel zu entsprechen. Der große Raum, der den Musikern selbst für Wortmeldungen zugestanden wird, lässt Ganz Abstand zum "Material" vermissen. Die zahlreichen Abbildungen (insgesamt 2000 an der Zahl) schaffen außerdem eine nostalgische Note, die an die Nachgeborenen falsch adressiert ist, meint der Rezensent. Stattdessen hätte er sich mehr Analysen gewünscht - und weniger Seiten. Was er Grand und Tschan dennoch zugute halten will, ist, dass der gesellschaftliche Kontext wesentlich mehr Beachtung gefunden hat als noch im Vorgänger-Buch "Hot Love". Auch macht "Heute und danach" trotz aller Mängel darauf aufmerksam, dass es abseits des Mainstreams und der Großstädte auch spannende Musik gegeben hat, findet Ganz.