Magazinrundschau - Archiv

NPR

2 Presseschau-Absätze

Magazinrundschau vom 16.02.2016 - NPR

Seit dem schönen Jahr 1968 war das Wort "Establishment" in der amerikanischen Politik nicht mehr so en vogue wie heute, schreibt Danielle Kurtzleben auf der Website des National Public Radio und untermauert ihre Behauptung mit Zahlen zur Häufigkeit des Wortes in den Zeitungen und Umfragen. An Hillary Clinton und Jeb Bush klebt es wie eine Nudel am Revers, Bernie Sanders und Donald Trump profitieren dagegen von ihrem Außenseiterstatus. "Die Amerikaner rennen der Mitte geradezu davon. Das Pew Research Center hat herausgefunden, dass die Amerikaner ideologisch polarisierter sind als früher. Noch irritierender ist, dass die Leute nach den Ergebnissen von Pew der jeweils anderen Partei nicht mehr nur mit Widerwillen gegenüberstehen, sondern sie in großer Zahl regelrecht als Bedrohung sehen. Sieht ein Kandidat wie ein Kompromissler aus, schreckt er viele Wähler ab (auch wenn dies mehr für die Anhänger der Repubilkaner gilt). Darüber hinaus ist das Misstrauen gegenüber der Regierung laut Pew größer denn je."

Magazinrundschau vom 07.04.2015 - NPR

Weißer, sensibler Indiepop, schwarzer politischer HipHop und die vom Folk angehauchte Singer-Songwriter-Musik einer britischen Frau - weiter voneinander entfernt könnten die neuen Alben von Sufjan Stevens, Kendrick Lamar und Laura Marling kaum liegen. Und doch eint sie ein gemeinsamer Kern: Alle drei Alben handeln von der Erfahrung der Einsamkeit, wie Ann Powers in einem Essay über die drei, wie sie im übrigen meint, besten Alben des bisherigen Jahres beobachtet. Vor allem im Fall von Kendrick Lamar ist das auch unbedingt politisch zu verstehen, führt sie aus: "Allem Geprahle und Gefuchtel zum Trotz stellt sich Lamars "To Pimp A Butterfly" einem bemerkenswerten Mangel in unserer Kultur entgegen, was die Darstellung des Innenlebens afro-amerikanischer Männer betrifft. Die Literaturwissenschaftlerin bell hooks hat angemerkt, dass fast alle Darstellungen die Auffassung nahelegen, "dass echte [schwarze] Männer ganz und gar Körper, aber keineswegs von Verstand sind". ... Lamar ist ein körperlich geschickter Rapper, aber an und für sich sticht er vor allem deshalb heraus, weil seine Gedanken schneller rasen als seine Füße, insbesondere dann, wenn er alleine sein kann. Selbst der manchmal quälende Konflikt, den er in den von ihm entworfenen Szenarien erduldet, macht den Eindruck eines Stärkungsmittels, denn genau wie sein imaginierter Mentor Tupac Shakur fordert er Einsamkeit als fundamentales Recht ein, als ein Mittel, um die eigene vom göttlichen Funken durchwirkte Menschlichkeit zu erkennen."