In einer Rede zum
Nelson-Mandela-Tag in Johannesburg im vorigen Sommer
denkt der chilenisch-amerikanische
Dramatiker und Menschenrechtsaktivist
Ariel Dorfman über das schwierige Erbe der Despotie nach, über Erinnerung und
Versöhnung: "Diejenigen von uns, die gegen die Ungerechtigkeit gekämpft haben, mussten lernen, dass es oft schwieriger ist,
seinen Feinden zuzuhören und zu vergeben, als selbst Grausamkeiten zu erleiden; wir mussten lernen, dass es moralisch komplizierter sein kann, mit den Versuchungen und Schatten der Freiheit klarzukommen, als in Zeiten der Unterdrückung, die klar und eindeutig Richtig und Falsch unterscheidet, erhobenen Hauptes und starken Mutes zu bleiben."
Hussein Ibish
bespricht sehr ausführlich
Paul Bermans Buch "The Flight of the Intellectuals" und
Gilbert Achcars Studie "The Arabs and the Holocaust". Beiden gesteht er zu, wichtige Punkte anzusprechen, lehnt sie am Ende aber gleichermaßen ab: "Beide Bücher habe eine verstörend defensive, tribalistische Qualität, die ihre stärkere Argumente ernsthaft untergräbt. Berman deutet die palästinensische Nationalbewegung fehl als eine islamistische und stellt sich, schlimmer noch, hinter
Ayaan Hirsi Ali trotz ihrer offenkundigen
anti-muslimischen Bigotterie. Achcar verteidigt zum Teil die arabische Holocaust-Leugnung als Reaktion der Unterdrückten und, schlimmer noch, ergeht sich in einer
anti-zionistischen Polemik, die praktisch jeden konstruktiven Dialog mit den meisten Israelis verhindert."
Rafia Zakaria
stellt Isobel Colemans Buch "Paradise Beneath Her Feet" vor, das Porträts von erfolgreichen oder engagierten Frauen in islamischen Ländern versammelt. Allerdings fragt sich Zakaria, was Coleman unter
islamischem Feminismus versteht, wenn sie selbst Frauen darunter subsumiere, die keinen Wert auf rechtliche Gleichstellung legen.