Japan ist für den Westler, der zum ersten Mal dort ankommt, eine sehr sehr fremde Welt. So
fühlt sich auch Chris Colin in Tokio. Er greift also zum Telefon und
mietet für einige Stunden
einen "
Freund". Auftritt Miyabi, 27 Jahre alt. Für etwa 60 Dollar die Stunde leistet sie ganz normale Freundschaftsdienste: Sie
weint bei Beerdigungen, wenn es zu wenig Trauernde gibt, tritt als Schwester der Braut auf, die verbergen will, dass sie sich mit ihrer Familie überworfen hat, begleitet einen auf Spaziergänge, zum Shoppen, guckt mit Fernsehen oder leistet einem Gesellschaft, während man sieben Stunden lang
vor dem Nike-Shop wartet, dass die neuen Sneaker verkauft werden. Die gemieteten Freunde "bieten keine Wunderkur, das nicht. Aber sie sind ein Druckventil. 'Mit uns', sagt Yumi, eine andere 'Freundin', können Menschen über ihre Gefühle sprechen ohne sich ängstigen zu müssen, was
ihre echten Freunde darüber denken.'"