Veronika Beci

Eduard Mörike. Die gestörte Idylle

Biografie
Cover: Eduard Mörike. Die gestörte Idylle
Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf, Zürich 2004
ISBN 9783538071766
Gebunden, 417 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Das gängige Bild vom Idylliker Mörike bedarf der Korrektur. Schritt für Schritt beleuchtet die neue Biografie das konfliktreiche Innenleben des Autors, der sensibel auf jede Veränderung seiner Umgebung reagierte, vor allem auf die politischen Ereignisse zwischen Karlsbader Beschlüssen und Deutsch-Französischem Krieg. Im Zentrum der Biografie stehen deshalb zeitbezogene Interpretationen seiner Werke, die faszinierende Einblicke in sein dichterisches Schaffen gewähren. Vor dem Hintergrund der Kultur- und Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts schildert Veronika Beci Mörikes ambivalente Haltung zu Fragen seiner Zeit und setzt sich mit seiner Beziehung zu anderen Größen der Epoche: Hölderlin, Waiblinger, Uhland, Heyse, Raabe und Storm auseinander.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.06.2004

Zu einer psychologischen Deutung von Autor und Werk neige Veronika Beci in ihrer Biographie Eduard Mörikes, berichtet Rezensentin Hannelore Schlaffer, die im Rahmen einer Sammelrezension eine ganze Reihe von neuen, anläßlich des 200. Geburtstags des Dichters erschienen Biographien bespricht. Im Blick auf alle Biographien moniert Schlaffer das ihnen zugrundeliegende "Schema Mörike"; Mörike erscheine als Mythos, zu dessen Ausstattung eine einmalige, lebenszerstörende Liebe, ein Freundeskreis, ein ungeliebter Beruf, eine missglückte Ehe, und schließlich ein schmales, doch umso tieferes Werk gehörten. Dieses Schema hindere die Biographen ein wenig daran aus der Stimme Mörikes sein Wesen herauszuhören. Bezogen auf Becis Biographie hebt Schlaffer die Bedeutung von Mörikes Verhältnis zu seiner Familie hervor. Die Tragödie Mörikes beginne für Beci in der Familie und nicht in der Liebe, vor allem mit dem Tod von dessen Bruder August, berichtet Schlaffer. Beci erkenne in der Hypochondrie "den Tenor von Mörikes Existenz". Damit habe die Autorin einen "gravierenderen Punkt" gefunden, "Mörikes Sprachklang aus Lust und Klage zu erklären, als den einer einmaligen Leidenschaft, die lebensbestimmend werden konnte."
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