Stefan Gmünder, Klaus Zeyringer

Das wunde Leder

Wie Kommerz und Korruption den Fußball kaputt machen
Cover: Das wunde Leder
Suhrkamp Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783518073599
Kartoniert, 128 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Autoritäre Führer, die sich auf der Ehrentribüne als Männer des Volkes inszenieren, während sich korrupte Sportfunktionäre neben ihnen über die gewährte Immunität freuen; WM-Stadien, die von Lohnsklaven errichtet werden und nach dem Großereignis verfallen; Stars wie Neymar, die für astronomische Summen den Club wechseln - "der Fußball leidet", wie nicht nur "Uns" Uwe Seeler klagt. Damit muss endlich Schluss sein, fordern Stefan Gmünder und Klaus Zeyringer: Entziehen wir diesem System der Gefälligkeiten und Ungerechtigkeiten unsere Unterstützung! In ihrem leidenschaftlichen Buch skandalisieren die beiden Liebhaber der wichtigsten Nebensache der Welt die Zustände im Fußballgeschäft. Und sie plädieren dafür, den Sport aus den Händen derer zu befreien, denen er vor allem zur Selbstbereicherung dient.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.06.2018

Daniel Kehlmann hätte große Lust, Spielverderber zu sein, wie die Autoren Stefan Gmünder und Klaus Zeyringer (und Ilija Trojanow, der ein Manifest zum Boykott der TV-Übertragung der Fußball-WM beisteuert). Angesichts der in diesem Buch aufgelisteten Zustände und Bedingungen unter denen die Fifa die WM inszeniert, wird Kehlmann radikal. Auch wenn er eigentlich alles schon mal gehört hat, von der Korruption, der Steuerbefreiung, der Aufhebung der Grenzsouveränität, den explodierenden Kosten für die Fernsehrechte etc., so deutlich wie hier wurde ihm das skandalöse Unrecht im institutionalisierten Weltfußball noch nicht vor Augen geführt.