Volker Caysa (Hg.), Wilhelm Schmid

Reinhold Messners Philosophie

Sinn machen in einer Welt ohne Sinn
Cover: Reinhold Messners Philosophie
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783518122426
Kartoniert, 226 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Reinhold Messner, Grenzgänger, Autor, Bergbauer, ist ein Phänomen: Seit 30 Jahren gehört er zu den erfolgreichsten Bergsteigern der Welt.. Im Grenzgang praktiziert Messner eine asketische wie ekstatische Lebensform: Um das Risiko inszenieren zu können, versagt er sich bestimmte Techniken, etwa das Anbringen von Bohrhaken oder das Benutzen der Sauerstoffmaske. Der von den Philosophen Volker Caysa und Wilhelm Schmid herausgegebene Band versucht, die Philosophie, die in Messners Anliegen erahnbar ist, auszuloten, sie in Bezug zu setzen zu seiner Kunstauffassung, die das Bergsteigen, ja sein ganzes Leben zur Kunst erklärt: In Gesprächen, in Texten von und über Messner wird dessen Philosophie der Lebenskunst sichtbar.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.03.2002

Sehr einfallsreich, sehr süffisant und sehr ironisch behandelt Rezensent Ludger Lütkehaus "Reinhold Messners Philosophie", eine Philosophie der Lebenskunst. Nur leider so assoziativ, dass man nicht besonders schlau draus wird. Man erfährt weder, was in diesem Sammelband eigentlich steht, noch was der Rezensent davon hält. Einigermaßen klare Worte findet Lütkehaus allein für Reinhold Messners eigene Beiträge: Diese "leiden unter einigen Wiederholungen, erfreuen aber durch geistige Beweglichkeit, Unverblümtheit und Radikalität".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.03.2002

Messner selbst postuliere sich als Poeten, Überlebenskünstler und Land-Artisten, schreibt Christian Kortmann, weshalb es ihn nicht wundert, dass sich nun die Philosophen Messners annehmen, die seit jeher von Expeditionen als einem Akt der Selbstbestimmung fasziniert gewesen seien, wie der Rezensent behauptet. Ihn wundert es allerdings schon, dass die Philosophen Messner so kritiklos zu Leibe rücken - Kortmann nimmt hier nur den Beitrag von Helga Peskoller aus, den er für überaus lesenswert hält. Ansonsten findet seiner Meinung nach Verklärung statt, wenn Messner zum "pragmatischen Romantiker" oder einem "Bruce Chatwin der Vertikalen" ausgerufen werde. Manche der sich philosophisch gebenden Texte haben fast dadaistischen Charakter, findet Kortmann. Das liege teilweise auch an Messner selber, der solchen Überhöhungen argumentativ vorbaue. Dennoch sind die Texte von Messner selbst seiner Meinung nach das Beste an diesem Band, da sie beispielsweise dessen unbändiges Verlangen, einen Gipfel zu ersteigen, ahnen ließen. Im übrigen enthält das Buch auch ein 60 Seiten langes Interview mit RM.
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