Robert Fludd, Wilhelm Schmidt-Biggemann (Hg.)

Utriusque Cosmi Historia

Faksimile-Ausgabe der Erstausgabe Oppenheim/Frankfurt, Johann Theodor de Bry, 1617-1624. Fünf Bände
Cover: Utriusque Cosmi Historia
Frommann-Holzboog Verlag, Stuttgart-Bad Cannstatt 2017
ISBN 9783772816277
Gebunden, 2196 Seiten, 1980,00 EUR

Klappentext

Robert Fludds (1574-1637) 'Utriusque Cosmi Historia' ist ein Schlüsselwerk der mystischen Naturphilosophie der Frühen Neuzeit. Es ist eine Enzyklopädie aller Theorien, die in der Aufklärung als abergläubisch und irrational aus dem Kanon der Wissenschaftlichkeit ausgegrenzt wurden. Der Mediziner, Astrologe, Kabbalist, Mathematiker und Naturphilosoph Fludd entwirft darin eine Kosmologie, die den Einfluss der Sterne auf das Weltgeschehen darlegt, die alle menschlichen Künste und Techniken seiner Zeit detailliert abbildet, beschreibt und in der Analogie zu ihren himmlischen Archetypen erläutert. - Die Illustrationen machen dieses Buch zur schönsten Enzyklopädie der Frühen Neuzeit. Band 1: De Macrocosmi structurae, ejusque creaturarum originis historia in libros VII divisa. Hier wird die Ur-Geschichte der Schöpfung vorgestellt und in Bildern erläutert: zunächst die Erschaffung des Himmels und der Erde, danach die Entstehung der Pflanzen, der Tiere und schließlich des Menschen. Band 2,1-2: De Naturae Simia seu Technica macrocosmi historia, in partes undecim divisa. Dieser Band ist eine umfassende - auch bildliche - Darstellung der menschlichen Künste: Mathematik, Musik, Optik, Malerei, Militärtechnik, Automatenkunde, Meteorologie und Astrologie. Band 3: De Supernaturali, Naturali, Praeternaturali et Contranaturali Microcosmi historia. [Oppenheim 1619] Der dritte Band stellt Fludds Metaphysik und Physik vor. Die Metaphysik ist ein Entwurf einer spekulativen Zahlenlehre auf der Grundlage der Ideen des Nikolaus von Kues; die Physik illustriert in Wort und Bild das Verhältnis von Mikrokosmos und Makrokosmos und ist so, gemeinsam mit dem "Anatomiae Amphitheatrum" in Bd. 4, eine Gesamtdarstellung der Medizin und Anthropologie der Renaissance. Band 4: De Theosophico, Cabalistico et Physiologico utriusque mundi discursu. Im vierten Band stellt Fludd die kabbalistischen und pythagoreischen Grundlagen seiner enzyklopädischen Theorie vor. Dieser Band ist die erste große Gesamtdarstellung der christlichen Kabbala in der Frühen Neuzeit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.01.2018

Für Dirk Pilz ist klar: Wer das Selbstverständnis der Frühen Neuzeit verstehen will, muss die Enzyklopädie von Robert Fludd aus dem Jahr 1625 lesen. Möglich ist das nun mit der vorliegenden sündhaft teuren Faksimile-Ausgabe, herausgegeben von Wilhelm Schmidt-Biggemann. Pilz wuchtet die fünf Bände auf den Lesetisch und erkennt, wie der Autor um die Aussöhnung des Christentums mit der heidnischen Philosophie kämpft und eine Art Aufklärung mit umgekehrten Vorzeichen erschafft. Schmidt-Biggemanns Einleitungen und seine Monografie zu Fludd informieren den Rezensenten über das Denken der Zeit.