Peter Hamm

Die Welt verdient keinen Weltuntergang

Aufsätze und Kritiken
Cover: Die Welt verdient keinen Weltuntergang
Wallstein Verlag, Göttingen 2021
ISBN 9783835338920
Gebunden, 388 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Kritiken, Laudationes und Essays, die Peter Hamms Leidenschaft zur Literatur und seine umfangreichen Kenntnisse zeigen.Eigentlich wollte Peter Hamm, dieser lebenslange Bewunderer von Schriftstellern und ihren Werken, gar kein Kritiker sein. Aber dann wurden die Zeitungskritik, der Essay und die Laudatio zu seinem Medium, in dem er seine enormen Kenntnisse und Einschätzungen am besten präsentieren konnte, ohne auf seinen enthusiastischen Zugriff zu verzichten. Aus dem umfangreichen Nachlass hat nun sein Freund Michael Krüger eine Auswahl zusammengestellt, die sowohl die Breite der Interessen von Peter Hamm als auch dessen Vorlieben zeigt. Es sind die Dichter, die er sein Leben lang begleitete: von Peter Huchel, Günter Eich und Johannes Bobrowski bis zu Volker Braun, Peter Rühmkorf und Heiner Müller, von Paul Celan und Ilse Aichinger bis zu Klaus Merz. Eingerahmt wird der Band mit einem Text über Goethe und Erinnerungen an Walter Warnach und Max Rychner, die den jungen Peter Hamm ermuntert haben, seiner wahren und grundsätzlichen Leidenschaft zur Literatur essayistisch Ausdruck zu verleihen. Viele der Texte standen zum Teil vor Jahrzehnten in Zeitungen (vor allem in der ZEIT und der NZZ), andere sind als Laudationes bei Petrarca-Preisverleihungen vorgetragen worden. Bislang ungedruckt ist eine längere Einführung zu einer letztlich nicht erschienenen Anthologie deutschsprachiger Poesie, in der er seine Einschätzung der lyrischen Produktion der Nachkriegszeit zusammengefasst hat.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.09.2021

Rezensentin Iris Radisch feiert die nachgelassenen literaturkritischen Texte von Peter Hamm. Sie macht hier Bekanntschaft mit Hamms Säulenheiligen Tabucchi, Skacel oder Zbigniew Herbert und der Schärfe von Hamms literarischem Geschmack. Dass Hamm bei aller Vornehmheit in diesen Texten aus 50 Jahren nicht elitär wirkt, sondern aufmerksam für den Dünkel in ästhetischen Fragen, begrüßt die Rezensentin. Wenn der Autor Heiner Müller zergliedert oder die Restauration der BRD, ahnt Radisch den untrüglichen Sinn Hamms für alles Anmaßende.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.06.2021

Rezensent Paul Jandl dankt Michael Krüger, dem ehemaligen Verleger von Peter Hamm, für die Sorgfalt, mit der er Hamms Texte für diesen Band zusammengestellt hat. In den hier versammelten Aufsätzen und Kritiken, teils noch während Hamms Arbeit für konkret entstanden, liest Jandl noch einmal Hamms bewunderte Polemiken über Goethe, Walser oder Grass, aber auch seine Würdigungen von Brecht oder Pessoa. "Satz für Satz gehen Welten auf", freut sich der Kritiker nach der Lektüre der Texte dieses "glänzenden" Essayisten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.05.2021

Für Rezensent Willi Winkler stellt der von Michael Krüger herausgegebene Auswahlband mit Aufsätzen, Laudatios und Rezensionen von Peter Hamm eine kleine Literaturgeschichte dar. Darüber hinaus lernt er Hamm mal als unerschrockenen Kritiker deutscher Innerlichkeit bzw. Müller'scher Großtexterei kennen, mal als milden Anbeter Robert Walsers und Fernando Pessoas. Auch wenn der Band "keinen großen Ausblick" bietet, wie Winkler schreibt, sondern eher zurückschaut, als Erinnerung an eine große Ära der deutschen Literaturkritik, zu der Hamm seinen Beitrag leistete, taugt er hervorragend, lässt uns der Rezensent wissen.
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