Michael Schuman

Die ewige Supermacht

Eine chinesische Weltgeschichte
Cover: Die ewige Supermacht
Propyläen Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783549100363
Gebunden, 512 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Wieso ignoriert China westliche Werte wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte? Warum verhält es sich anderen Staaten gegenüber desto übergriffiger, je stärker seine Wirtschaft wird? Die Antwort darauf steckt in Chinas großer Geschichte und seinem Anspruch, alleinige Supermacht zu sein. Über Jahrtausende hinweg verfügte das Reich der Mitte über das stärkste Militär, die florierendste Wirtschaft und den größten wissenschaftlichen und kulturellen Einfluss in seiner Region. Die Weltgeschichte stellt sich aus Chinas Sicht also völlig anders dar als jene, die den westlichen Kanon bestimmt - und hieraus speist sich Chinas Verständnis davon, wie man als Supermacht mit Menschen und anderen Staaten umgeht. In diese Position der Stärke will es zurück, nach Jahrzehnten, in denen das Land durch die westliche Kolonialpolitik und den importierten Kommunismus vorübergehend in seine Schranken gewiesen war.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.07.2021

Rezensent Jürgen Osterhammel sieht Michael Schuman mit seiner Geschichte Chinas nicht an bisherige Bücher von Kai Vogelsang oder Klaus Mühlhahn heranreichen. Der Autor bemüht viele Quellen, aber nicht genug, meint er, um den Aufstieg Chinas befriedigend zu erklären. Statt für gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen interessiert sich Schuman mehr für das Kriegsgeschehen während der verschiedenen Dynastien, bedauert der Rezensent. Geschichtsphilosophisch liegt er laut Osterhammel zudem voll auf der Linie der Partei. Das Referieren der politischen Geschichte Chinas gelingt allerdings durchaus "leichtfüßig" und "verlässlich", räumt der Rezensent ein.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 06.07.2021

Rezensent Marko Martin bewundert die Kenntnisse des China-Experten Michael Schuman, der uns daran detailreich erinnert, dass Chinas neue Stärke so neu nicht ist, sondern Teil einer langen, stolzen Tradition ist. Umso bedauerlicher findet Martin allerdings, dass der Autor die Brüche in der Geschichte Chinas ebenso verschweigt wie innerchinesische Unstimmigkeiten. Damit fällt Schuman auf die Narrative der Macht herein, auch wenn er den autoritären Charakter der Volksrepublik gar nicht leugnet, kritisiert der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 12.06.2021

Rezensent Manfred Osten nimmt mit Michael Schumans Buch die Langzeitperspektive auf die chinesische Weltgeschichte ein und lernt das historische Selbstverständnis Chinas kennen. Auf die Weise erscheint ihm Chinas Weltmacht-Aspiration gar nicht mehr abwegig. Unterschätzte Aspekte des Landes und seiner Geschichte wie die konfuzianische Hochachtung von Bildung und das Erlebnis der Europäer als Barbaren werden für Osten sichtbar und bedeutsam. Der historische Überblick wird dem Rezensenten erleichtert durch eine Zeittafel zu chinesischen Dynastien und ein Personenregister.