Kai Weyand

Applaus für Bronikowski

Roman
Cover: Applaus für Bronikowski
Wallstein Verlag, Göttingen 2015
ISBN 9783835316041
Gebunden, 188 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Nun ist Nies schon über dreißig, aber manchmal wirkt er noch alles andere als erwachsen. Er wirft lieber Eier und Tomaten an Hauswände, als wie sein Bruder in einer Bank zu arbeiten. Und dass seine Eltern ihn als Kind ziemlich früh allein gelassen haben, taugt auch nicht ewig zur Entschuldigung, selbst wenn Nies an seinem trotzigen Spitznamen aus jener Zeit eisern festhält. Er ist ein Beobachter, ein Spieler, der sich auf alles einen eigenen Reim macht. Eher durch Zufall findet er plötzlich doch noch einen Job: in einem Bestattungsinstitut. Die Begegnung mit dem Tod verlangt ihm einiges ab, gerade auch weil Verantwortungsgefühl bislang nicht eben zu seinen herausragenden Fähigkeiten zählte. Mit Improvisationstalent kann er einiges wettmachen, und im Grunde ist er ja auch ein grundanständiger Typ. Was auch immer für Klischees existieren mögen - Bestattungshelfer ist ein hochabwechslungsreicher Beruf. Und die Würde des Menschen endet nicht mit seinem Tod.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 18.08.2015

Bei der Besprechung von Kai Weyands kleinem, feinem Roman "Applaus für Bronikowski" gerät Helmut Böttiger ins Schwärmen. Denn dem Autor gelinge es hier, ganz ohne billige Effekte, dafür aber mit herrlich komisch-melancholischen Ideen und in einer zeitlosen Sprache eine ebenso zeitlose Geschichte über eine kleine Gruppe von liebevoll gezeichneten Außenseitern zu erzählen, in dessen Mittelpunkt der nach Selbstverwirklichung strebende Nies steht, lobt der Kritiker. Jenem in einer Weinlaune seiner Eltern Nies getauften Eigenbrötler folgt der Rezensent ebenso amüsiert wie berührt, etwa wenn der nach verschiedenen Stationen der Sinnsuche schließlich bei einem Bestattungsinstitut arbeitende Protagonist einer Toten ihren letzten Wunsch zu erfüllen versucht. Ein wunderbares, poetisches Buch - ganz ohne große Worte, schließt der Kritiker.
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