Jan Roß

Bildung

Eine Anleitung
Cover: Bildung
Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783737100472
Gebunden, 320 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Wie wird man ein gebildeter Mensch? Bildung ist mehr als Information und Wissen, sie verspricht Orientierung und Dauerhaftigkeit: das, was wirklich Bestand hat und lohnt. Jan Roß zeigt, wie man zu dieser scheinbar schwierigen und verschlossenen Welt Zugang findet. Es gibt keinen Grund, sich von der Tradition einschüchtern zu lassen. Bildung, so Roß, heißt letztlich etwas sehr Einfaches - dass wir nicht allein sind beim Versuch, das Leben zu meistern und die Welt zu verstehen. Wie man dieser Gemeinschaft beitritt und wie man in ihr heimisch wird - davon handelt sein Buch. Es begleitet die Leserin und den Leser auf die Akropolis und nach Rom, zu Shakespeare, Kant und Dostojewski, aber auch zu Wissenschaftlern wie Darwin oder Revolutionären wie Rosa Luxemburg. Bildung bedeutet, das magische Losungswort zu kennen, mit dem wir das Menschheitserbe der Dichter, Denker und Künstler zum Sprechen bringen und zu Hilfe rufen können. Wer die Zauberformel lernen möchte, für den ist dieses Buch geschrieben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.04.2020

Rezensentin Hannah Bethke hätte es besser gefunden, wenn Jan Roß seine "Anleitung zur Bildung" mit ein bisschen mehr Selbstreflexion gekrönt hätte. Dass der Autor zu einer bildungsnahen Gruppe gehört, und es der Rezensentin schrill im Ohr klingelt, wenn Roß davon plaudert, wie leicht zugänglich Tolstoi oder Poe im Grunde seien, der Ödipuskomplex, die Bibel oder griechische Philosophie, macht Bethke die Lektüre madig. Das dass Glück der Bildung schlicht nicht jedermanns Sache ist bzw. die Chance darauf nicht jedem geboten wird, darauf kommt der Autor laut Bethke offenbar gar nicht. Ein Buch für Leute, die Bildung bereits genießen, warnt Bethke.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.03.2020

Rezensent Christoph Hartmann schießt sich schnell ein auf das "Bach-Erlebnis" des damals fünfzehnjährigen Autors, das diesen einst so stark berührte, dass seine ganze "Bildsamkeit" von dort ihren Ausgang nahm. Gut für ihn, findet Hartmann. Was aber wäre für andere, weniger privilegierte, was für heutige Fünfzehnjährige, was gar für jene, die nicht aus Europa stammen, ein denkbares Bildungserlebnis? Natürlich wisse Roß auch, dass es anderes gäbe, das als Ausgangspunkt für Bildung dienen könnte. Aber leider leite er sein Lesepublikum darin nicht an. Es gehe ihm offenbar zu wenig allgemein um "Bildung", sondern eher immer wieder um "seine Bildung" - wie in Bach und Shakespeare und dem Kanon antiker Literatur und Philosophie. Da fehle doch ein bisschen der "Realismus", urteilt Hartmann, dem eine breiter gefasste Anstiftung zur Bildung durchaus gefallen hätte.
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