Heinrich Wilms

Ausländische Einwirkungen auf die Entstehung des Grundgesetzes

Cover: Ausländische Einwirkungen auf die Entstehung des Grundgesetzes
W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1999
ISBN 9783170152878
Gebunden, 341 Seiten, 85,90 EUR

Klappentext

Der fünfzigjährige Geburtstag des Grundgesetzes bietet Anlass, auf die Entstehung dieser Verfassung zurückzublicken. Die Frage, inwieweit ausländische Mächte, ausländisches Verfassungsrecht, das Völkerrecht sowie die alliierten Militärgouverneure den Inhalt des Grundgesetzes beeinflusst haben, spielt dabei eine gewichtige Rolle. Sie ist bislang aus rechtswissenschaftlicher Sicht noch nicht befriedigend beantwortet worden. Das vorliegende Werk schließt diese Lücke. Der Autor stützt seine Erkenntnisse hauptsächlich auf eine sorgfältige Analyse der Protokolle des Parlamentarischen Rates und bisher nicht zugänglicher Einzeldokumente aus dessen Umfeld.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.09.2000

Nach Ralf Altenhof wird mit diesem Band eine Lücke geschlossen, da die Entstehung des bundesrepublikanischen Grundgesetzes bisher noch nicht unter dem Aspekt ausländischer Einflüsse untersucht worden ist. Dabei weist der Rezensent darauf hin, dass Wilms "zum Teil noch nicht veröffentlichtes Material auswerten" konnte. Mehrere Aspekte hebt Altenhof in diesem Buch besonders hervor. Zum einen habe Wilms gezeigt, dass das "Votum für eine Senatslösung" durchaus von Regelungen in den USA und der Schweiz beeinflusst waren. Zum anderen zeigen sich hinsichtlich des Parlamentarischen Rates Einflüsse von der "Bill of Rights des Staates Virginia" über die französische Menschenrechtserklärung bis hin zur "belgischen Verfassung". Allerdings wird nach Altenhof auch deutlich, dass oftmals ausländische Beispiele eher als Anregung verstanden wurden, um eine "selbständige Festlegung zu treffen". Wie der Leser erfährt, war der Einfluss der alliierten Militärgouverneure auf das Grundgesetz eher gering. Dies lag, so Altenhof, vor allem daran, dass die Vorgaben von dieser Seite eher unspezifisch waren und daher viel Raum für Gestaltung gelassen hatten.