Peter K. Wehrli

Katalog von allem

Vom Anfang bis zum Neubeginn. 1697 Nummern aus vierzig Jahren
Cover: Katalog von allem
Ammann Verlag, Zürich 2008
ISBN 9783250601265
Gebunden, 533 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Ein Mißgeschick - Wehrli vergaß seinen Fotoapparat - bildet den Auftakt für ein einmaliges literarisches Experiment: Peter K. Wehrlis Katalog von Allem. Über vier Jahrzehnte hat der Journalist seine Eindrücke von Reisen und alltäglichen Begebenheiten nicht mit der Kamera, sondern mit den Mitteln der Sprache festgehalten. Alles, was ihm auffiel, alles, was er fotografiert hätte, wurde zu literarischen Schnappschüssen, die jeweils aus einem Relativsatz zu einem Titelwort bestehen. Die auf 1679 Einträge angewachsene Neuausgabe erfaßt eine poetische Topographie der mannigfaltigsten Erinnerungsbilder: eine portugiesische Landschaft, die Farben und Gerüche des brasilianischen Karnevals, der weinende Chaplin im Kino von Montreux.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.09.2008

Vom Autor eine unbekannte Weltgegend gezeigt zu bekommen, diesen angenehmen Eindruck hat Hans-Peter Kunisch des öfteren bei der Lektüre dieser aufgeschriebenen Schnappschüsse. Was der Kulturjournalist Peter K. Wehrli seit vierzig Jahren auf seinen Reisen an Beobachtungen notiert und was sich dem Rezensenten nun in Form dieser geografisch-topografisch geordneten 500 "Nummern" präsentiert, besticht laut Kunisch durch das Unschematische. Mal kulturkritisch kommentiert, mal distanzlos am Objekt, erhalten die Notate für Kunisch besonderen Reiz, wenn sie die "Konzentration und Exzentrik" des Beobachteten verbinden, anstatt, was laut Kunisch vorkommt, belehren zu wollen. Wenn Kunisch sich bei der Lektüre Pausen gönnt, scheint hinter der "Monotonie" des immergleichen Satzaufbaus, des Sehens und Denkens das Potenzial zu "schillernden Aphorismen" auf.
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