Lucas Heinrich Wüthrich

Matthaeus Merian d.Ä.

Eine Biografie
Cover: Matthaeus Merian d.Ä.
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2007
ISBN 9783455500233
Gebunden, 827 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Viele, denen der Name Matthäus Merian etwas sagt, sehen in ihm den Stecher von Bildern alter deutscher Städte. Dass er darüber hinaus ein Universalgelehrter war, der sich mit Vorliebe auch der Medizin, Alchemie und Religion widmete, schildert diese opulent ausgestattete Biografie.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 28.02.2008

Als eindrucksvolle Krönung einer lebenslangen Erschließungsarbeit feiert Rezensent Martin Warnke diese Matthaeus-Merian-Biografie. Nicht nur, dass der Autor darin Biografie und Gesamtwerk dieses Künstlers und Verlegers darstelle, das von Bibelillustrationen über Flugblätter (etwa zu Wallensteins Ermordung) bis minutiösen Stadtplänen reicht. Lucas Heinrich Wüthrich mache auch sehr anschaulich, wie stark Merians universales Verlagsprogramm seine Impulse aus dem Geistesleben des 17. Jahrhunderts bezog. Im Übrigen beeindruckt den Rezensenten nicht nur die umfangreiche Würdigung der einzigartigen Stadtansichten, sondern augenscheinlich auch die Dezenz, mit der Wüthrich das Interesse an Merians Stadtansichten nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges mit zeitgenössischen Sehnsüchten nach intakten Städtetopografien verbindet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.09.2007

Caroline Schnyder begrüßt diese Merian-Biografie von Lucas Heinrich Wüthrich, in der sich der Autor ausführlich mit Leben und Werk eines Mannes auseinandersetzt, der Künstler, Verleger und Kartograf in einer Person war. Der "Meister der Vogelschau" hat in seinem Hauptwerk "Topographia Germaniae" radierte Pläne von verschiedenen Städten des Deutschen Reiches erstellt, die - obwohl er sie selbst nie besucht hat - unsere Vorstellung von der europäischen Stadt nachhaltig geprägt haben. Dass es ihm dabei nicht immer nur um Genauigkeit, sondern auch um Schönheit ging, macht die Betrachtung der zahlreichen Abbildungen zu einem nur noch größeren Gewinn. Für die Rezensentin eröffnen sich dadurch auch "einzigartige Einblicke" in die Kunst- und Bücherwelt des Barockzeitalters. Auch über Merians Leben gibt es Interessantes zu entdecken. Den Antrieb für seinen großen Arbeitseifer beispielsweise sieht der Autor in dessen religiösen Überzeugungen: Merian war Calvinist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.08.2007

Der zurzeit beste Merian-Kenner, der Schweizer Lucas Heinrich Wüthrich, hat nach umfassender Erschließung seiner Werke nun auch eine Biografie vorgelegt, teilt Wilfried Barner erfreut mit. Somit ist nun der Gründer eines bis weit ins 18. Jahrhundert florierenden Kartenverlages, über den man bisher nur umrisshaft informiert war, als Unternehmer und Persönlichkeit greifbar geworden, freut sich der Rezensent. Der Autor habe viele Quellen herangezogen und mit reichlichem Bildmaterial versehen, so Barner anerkennend, dem es besonders zusagt, dass Wüthrich auch handwerkliche, technische und kaufmännische Informationen in seine Studie eingearbeitet hat. Dadurch ergibt sich ein, wenn in seiner Trockenheit auch nicht unbedingt schillerndes, Porträt Merians in seiner Zeit, lobt der Rezensent etwas verhalten. Mehr hätte sich Barner zu den verwendeten Vorlagen des Kupferstechers erhofft und auch der Umstand, dass Merian die in den Karten festgehaltenen Städte fast durchweg vor ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg dargestellt hat, wäre dem Rezensenten eine reflektierende Anmerkung wert gewesen. Dafür gefällt es ihm, dass nun auch dem familiären Umkreis Merians in dieser Biografie Gewicht gegeben wird.
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