Alexa Geisthövel (Hg.), Bodo Mrozek (Hg.)

Popgeschichte

Band 1: Konzepte und Methoden
Cover: Popgeschichte
Transcript Verlag, Bielefeld 2014
ISBN 9783837625288
Broschiert, 280 Seiten, 29,99 EUR

Klappentext

Dieser Band will die akademische Auseinandersetzung mit der bisher stark vernachlässigten Popgeschichte anregen. Er fächert erstmalig verschiedene Ansätze und Methoden auf, mit denen sich Historiker_innen dem Thema Pop nähern können. Von den Cultural Studies über Körper-, Gender- und Konsumgeschichte bis zur Sound History stellt er verschiedene Zugänge vor und diskutiert ihre Relevanz für die zeitgeschichtliche Forschung. Zugleich führt das Buch Studierende der Geschichtswissenschaften an einen historisch informierten Umgang mit Popkultur heran und bietet benachbarten Wissenschaften eine historische Kontextualisierung ihres Theorieinventars.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 07.07.2015

Wenig begeistert ist Klaus Walter von der Anthologie zur Popmusik, die Alexa Geisthövel und Bodo Mrozek herausgegeben haben und in der es laut Rezensent vor klischeebeladenen Begriffen und steilen Thesen nur so wimmele. In zwei Bänden sammelt "Popgeschichte" Theorien und Informationen über die Entwicklung von Pop, den Mainstreambegriff und zur Einordnung der Popmusik in den wissenschaftlichen Diskurs, fasst Walter zusammen. Trotz des Umfangs und angesichts des Themas hätte der Rezensent gern ein bisschen mehr Extravanz gesehen, aber von wegen! Stattdessen werden neuere Entwicklungen, wie die Digitalisierung, außen vor gelassen, sodass die Sammlung auch noch unaktuell und überholt wirke.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 07.07.2015

Schwierige Sache das Schreiben über Pop, da kann man es kaum jemanden Recht machen. Das Schreiben selbst muss Pop sein und man muss sich von den falschen Strömungen abgrenzen, ohne sich mit den richtigen gemein zu machen. Oder war es umgekehrt? Klaus Walter ist mit dieser Popgeschichte jedenfalls sehr unzufrieden, von der er eigentlich nur Klaus Theweleits Text gelten lassen will, weil der wenigsten frage, was ihm die Musik über sein Leben sagen. Ansonsten beschwert sich Walter über banale Thesen, veraltete Begriffe und Diskurse von gestern: Sei doch logisch, dass Pop unter den Bedingungen der Kontrollgesellschaft anders funktioniere als unter denen der Disziplinargesellschaft!  Dass die Autoren kein Wort über das Internet und den digitalen Wandel verlieren, wundert Walter da nicht mehr wirklich. Aber den "trostlos unextravaganten" Jargon, den nimmt er den Autoren wirklich übel.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.02.2015

So ganz scheint Jan Wiele der Anspruch der Herausgeber Bodo Mrozek, Alexa Geisthövel und Jürgen Danyel, Pop-Geschichte ohne Jargon zu schreiben, in den aus einer Tagung hervorgegangenen zwei Bänden nicht eingelöst zu werden. Auf Großsprecherisches und Selbstverliebtes stößt er doch. Auf Redundantes und aus dem Feuilleton Bekanntes auch. Dennoch: Dass Pop mehr ist als kulturalistisches Beiwerk zur Geschichte, vermögen die Beiträger Wiele zu beweisen. Detlef Siegried etwa mit einem konzisen Text zum Verhältnis von Pop und Politik von den 50ern bis heute. Oder Beiträge, die die generationellen Gruppen der Popkultur in zeithistorischen Fallstudien darstellen. Schade bloß, meint Wiele, dass letztere nur bis 1988 reichen. Schade auch, dass Pop-Literatur hier kaum vorkommt, findet er.
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