Kim Gordon

Girl in a Band

Cover: Girl in a Band
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2015
ISBN 9783462047486
Gebunden, 352 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Kathrin Bielfeldt und Jürgen Bürger. Wie keine andere Band prägte Sonic Youth mit ihrem unverwechselbaren Sound und ihrer künstlerischen Integrität die Independent-Szene zwischen Punk und Avantgarde. Bandgründer Kim Gordon und Thurston Moore galten als Traumpaar des Rock 'n' Roll. Und als Bassistin, Sängerin und Songwriterin der Band war Kim Gordon Vorbild für eine ganze Generation von Frauen. Jetzt blickt die als rätselhaft und verschlossen geltende Musikerin und Künstlerin zurück und erzählt mitreißend freimütig und poetisch von ihrer Kindheit und Jugend im sonnendurchfluteten Kalifornien der Sechziger- und Siebzigerjahre und ihrer Beziehung zu ihrem psychisch kranken Bruder, die sie fürs Leben prägte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.06.2015

Allzu viel hat Peter Richter nicht zu erzählen zu Kim Gordons Autobiografie. Viel mehr interessiert ihn der Zusammenhang von Kunst und Musik, für den die Autorin so etwas wie das lebendige Beispiel schlechthin zu sein scheint. Über Gordons Jugend, ihre private wie künstlerische Beziehung mit Thurston Moore, ihre Idolisierung als Mutter, Ehefrau und Underground-Kunstgranate erfährt der Rezensent zwar auch aus dem Buch. Insgesamt aber liest es sich für Richter wie eine Kunstgeschichte der letzten vierzig Jahre. Sogar Larry Gagosian taucht darin auf, staunt der Rezensent, wenngleich nur als Verkäufer billiger Kunstdrucke und einer, der schwört, mit Gordon ein Bett geteilt zu haben.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.04.2015

Sind Gitarren nun "Emanzipationsmaschinen" oder nicht? Ist die Frau als harte Rockerin vollständig emanzipiert? Für Thomas Groß stehen am Ende von Kim Gordons "Girl in a Band" vor allem Fragen, was er Buch und Autorin allerdings hoch anrechnet. Denn der Lebenslauf der Gitarristin von Sonic Youth würde es schwer machen, sie zu beantworten, verrät der Rezensent: gutbürgerliche Ehe versucht, aber gescheitert; ein freieres Liebesleben ausprobiert, mit dem sich hinterher aber wieder nur die Männer brüsteten; Zugang zur Kunst- und Musikszene im New York der Achtziger gefunden, der allerdings von den "diskursgebenden Alphatieren" gewährt werden musste, fasst Gross zusammen. Trotz durchaus erfolgreichem Abweichlertum erkennt Gordon in allen Lebensabschnitten die anhaltende "Tendenz zur Opferrolle", von der sie sich nicht freimachen konnte, so der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 25.03.2015

Das bisschen Abrechnung mit dem Ex, der Szene-Klatsch - geschenkt, meint Jens Uthoff angesichts der den Rezensenten im großen Ganzen überzeugenden Autobiografie von Kim Gordon. Über Prägungen und Verletzungen liest der Rezensent, über den Urknall des New York Punk, personifizierte Hoffnungen und eine im Ganzen exzeptionelle Band-, Lebens und Ehegeschichte. Obgleich er den Titel irreführend findet, da Gordon weniger über das Wirken als Frau in einer Rockband erzählt, als über prägende Männerfiguren innerhalb der eigenen Familiengeschichte, scheint Uthoff diese Künstlerinnenbiografie äußerst lesenswert.