Ernst Burren

Dr Chlaueputzer trinkt nume Orangschina

Mundartroman
Cover: Dr Chlaueputzer trinkt nume Orangschina
Cosmos Verlag, Muri bei Bern 2016
ISBN 9783305004188
Gebunden, 128 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Die "Tagesschau" schaut Bethli schon lange nicht mehr, weil sie nicht mehr sehen will, "was aues Verruckts passiert uf dere Wäut". Doch die Welt ist auch vor Bethlis Tür nicht heil: Da liegt eine Fremde im Brunnentrog, und die will partout nicht mehr raus aus dem Wasser. In seinem ersten Roman nimmt uns Ernst Burren mit zur Familie Abegglen, zu Menschen mit großen Hoffnungen und kleinen Lügen, und alle sehnen sie sich nach einem besseren Leben. Anni schwärmt auch im hohen Alter noch für John Wayne. Turi möchte ein Wohnmobil samt einer jüngeren Frau. Reto enttäuscht seinen Vater, weil er nicht ein Lionel Messi werden will. Jasmin reist nach Kopenhagen zu einer Samenbank, und Fridu wünscht Fränzu, seinem Ross, stets eine gute Nacht und tätschelt ihm den Hals, "was är", wie Bethli sagt, "mit mir nie macht".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.12.2016

Beatrice Eichmann-Leutenegger lässt sich reinziehen in Ernst Burrens solothurnischen Mikrokosmos. Auch wenn diesmal "Roman" draufsteht, für die Rezensentin folgt das Buch dem Burren-Sound, dieses sanften, aber beharrlichen solothurnischen Dialekts, sowie der Burren-Form, einer Ansammlung von Monologen, in denen Erniedrigte und Beleidigte über ihr Leben sinnieren. Gewinnbringend scheint die vielfältige Optik der Rezensentin allemal, zumal der Autor nie erbarmungslos hinschaut, sondern als "barmherziger Beobachter" beharrlich und mit Sympathie ein facettenreiches Menschenbild zeichnet, das Fragen aufwirft, die schließlich weit über das Regionale hinausweisen, wie die Rezensentin staunend begreift.