Theodor W. Adorno, Hanns Eisler

Komposition für den Film

Mit DVD: Hans Eislers Rockefeller Filmmusik-Projekt 1940-1942
Cover: Komposition für den Film
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006
ISBN 9783518584613
Gebunden, 190 Seiten, 29,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Johannes C. Gall. Adornos und Eislers Buch, das erstmals 1947 in englischer Sprache erschien, gehört zu den Klassikern der Musik-, aber auch der Filmtheorie. Es entstand als Gemeinschaftsarbeit im amerikanischen Exil, in der Folge zweier von der Rockefeller Foundation geförderter Forschungsprojekte: Im Rahmen des von Paul Lazarsfeld geleiteten "Radio Research Project" betrieb Adorno Studien zur Musik im Rundfunk, die in das zu Lebzeiten Fragment gebliebene Buch "Current of Music" eingegangen sind; Eisler lotete im "Film Music Project" die Funktionen, Möglichkeiten und Grenzen der Filmmusik aus. Dabei galt Eislers Arbeit zunächst weniger abstrakten Analysen und Erwägungen als der Komposition exemplarischer Filmpartituren und der anschließenden Produktion und Evaluation von Demonstrationsfilmen. Zu den künstlerischen Ergebnissen des Projekts zählen das berühmte Quintett "Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben" als neue und neuartige Filmmusik zu Joris Ivens "cinepoeme" ebenso wie die Tonspuren zu "White Flood" und zu "A Child Went Forth", einem frühen Film von Joseph Losey. Auch komponierte Eisler zu einem Ausschnitt aus dem Klassiker "The Grapes of Wrath" von John Ford zwei experimentelle Filmpartituren als Alternative zu Alfred Newmans Musik in der Verleihfassung. Die DVD, die dem Band beiliegt, dokumentiert diese Filme und Filmmusikexperimente teils in originaler und restaurierter, teils in rekonstruierter Form.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.09.2006

Rezensent Hendrik Feindt begrüßt diese Neuauflage von Theodor W. Adornos und Hanns Eislers Buch zur Filmmusik. Auch wenn es sich dabei nicht um die ersehnte textkritische Edition des Werks handelt, möchte er diese Sonderausgabe von "Komposition für den Film" nebst DVD keineswegs missen. Denn Eislers und Adornos Kritik an der von Stereotypien beherrschten filmmusikalischen Massenware hat seines Erachtens nichts von ihrer Aktualität verloren. Dabei betont er nicht nur den diagnostischen Wert des Werks, sondern hebt auch die Anleitungen zu einer "alternativen Filmmusik" hervor, die es bietet. Die dem Buch beiliegende DVD mit Einspielungen von Kompositionen für drei Dokumentarfilme sowie für eine Sequenz aus John Fords "Früchte des Zorns" dokumentiert für Feindt eindrucksvoll die von Eisler vertretenen Prinzipien.
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