Nicola Labanca (Hg.), Oswald Überegger (Hg.)

Krieg in den Alpen

Österreich-Ungarn und Italien im Ersten Weltkrieg (1914-1918)
Cover: Krieg in den Alpen
Böhlau Verlag, Wien 2015
ISBN 9783205794721
Gebunden, 272 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Der italienische Kriegseintritt im Mai 1915 eröffnete im Süden Europas eine neue Front, die von der Weltkriegsgeschichtsschreibung lange vernachlässigt wurde. Hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges stellt dieser Band darum einen wichtigen Beitrag zur Analyse des österreichisch-italienischen Krieges in den Alpen und am Isonzo dar. Ausgewiesene Historikerinnen und Historiker aus Österreich, Deutschland und Italien beschäftigen sich - jeweils in Parallelgeschichten - mit sechs zentralen Themenbereichen der Weltkriegsgeschichte in den beiden Staaten: der Rolle von Regierung und Politik, der militärischen Kriegführung, der Erfahrungsgeschichte der Soldaten, der Geschichte von gesellschaftlicher Mobilisierung und Propaganda sowie der Kriegserinnerung und der Geschichtsschreibung bis in die Gegenwart.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.05.2015

Hans Heiss ist erstaunt, wie sehr nationale Narrative die Erfahrung des Krieges zwischen Italien und Österrreich weiterhin bestimmen. Dass der vorliegende, von den Historikern Oswald Überegger und Nicola Labanca herausgegebene Sammelband ebendies belegt, findet er allerdings schade. Der mit den Beiträgen angepeilte Überblick des Krieges, die Perspektive auf Verlauf, Kräfteverhältnisse, auf die Militarisierung von Politik und Gesellschaft und auf die Geschichtsschreibung lässt laut Rezensent den vergleichenden Ansatz leider mitunter vermissen. Für Heiss umso bedauerlicher, als er beim Lesen eine Fülle an Vergleichsmöglichkeiten erkennt. Erhellendes entdeckt er aber auch in den Resümees des je eigenen Forschungsstandes, etwa in den Bemerkungen von Fabio Todero zur literarischen Verarbeitung der Weltkriegserfahrungen in Italien.
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