Daphne du Marneffe

Die Lust, Mutter zu sein

Liebe, Kinder, Glück
Cover:  Die Lust, Mutter zu sein
Piper Verlag, München 2005
ISBN 9783822506691
Gebunden, 480 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Juliane Gräbener-Müller. Ein Kind haben, es groß werden sehen, Zeit mit ihm verbringen - Daphne de Marneffe macht uns klar, wie elementar dieser Wunsch im Leben einer Frau ist, und beschreibt, wie oft wir diese tiefe Sehnsucht verraten. Weil wir nur so beruflichen Erfolg haben können. Weil wir (den feministischen Errungenschaften sei Dank) nur so als ganze Frau gelten. Dabei ist Kinderhaben gefragt wie nie, und endlich zeigt ein revolutionäres Buch Muttergefühle wieder als das, was sie sind: das große Verlangen der Frauen. "De Marneffes Einsichten schlagen ein wie ein Blitz ... sie schreibt bewegend darüber, wie Muttersein jede Frau verändert." (The New York Times) "Eine Liebeserklärung an die Muttergefühle." San Francisco Chronicle.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.03.2006

Kostas Petropulos stellt interessiert fest, dass Daphne de Marneffe mit ihrem Buch der Abwertung des Kinderwunsches entgegentritt. Dabei gehe es ihr keineswegs darum, die "Erfolge" des Feminismus zurückzunehmen, vielmehr wolle sie der bisherigen Einseitigkeit entgegentreten, so der Rezensent beschwichtigend. Demnach wolle de Marneffe die negativen Zuschreibungen ihrer feministischen "Vordenkerinnen", die in der Mutterschaft vor allem ein männliches Herrschaftsinstrument sahen, nicht gelten lassen. Die Autorin schildert zwar mit "äußerster Klarheit" die "tiefen Konflikte" heutiger Frauen, die sich in zwischen dem Bedürfnis nach Mutterschaft und dem Wunsch oder der Notwendigkeit der Erwerbsarbeit aufreiben, erklärt Petropulos. Doch plädiert de Marneffe dafür, die Bindung mit Kindern als wertvollen Teil des Lebens und vor allem als ein "wirkliches Bedürfnis" von Eltern und Kindern anzusehen, jenseits von markt- und konsumorientierten Maßstäben, wie der Rezensent zustimmend erklärt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.11.2005

Das Buch der amerikanischen Psychologin, so Barbara Sichtermann, behandelt ein Tabu, das uns die Emanzipationsdebatte eingebracht hat: es beschreibt "Die Lust, Mutter zu sein". Viele - nicht nur Feministinnen - fänden dieses Buch bestimmt skandalös, fürchtet die Rezensentin, denn für Marneffe, selbst Therapeutin und Mutter von drei Kindern, sei Mutterschaft kein reines Organisationsproblem. Für sie bedeute Mutterschaft "Teilhabe", Anteilnahme, die Lust am Versorgen und Aufziehen der eigenen Kinder, erklärt Sichtermann, und die Beweggründe dafür seien eine ganz besondere Libido, die mit Körperlichkeit, Sexualität, Partnerschaft zu tun habe. Das hört sich alles nicht sehr feministisch, sondern eher konservativ an, meint die Rezensentin, und doch ließe sich die Autorin nicht in die konservative Ecke stellen. Sie habe aus eigener Erfahrung ein Gespür dafür, dass der Feminismus neue Tabuthemen aufgebaut oder nie angegangen habe. Dieses verdrängte Verlangen der Frauen nach gelebter Mutterschaft gelte es nach Marneffe ins Bewusstsein zu holen, was der Autorin auf sehr eindrucksvolle Weise geglückt ist, bestätigt Sichtermann: Daphne de Marneffe vereinbare Wissenschaft mit Lesbarkeit.

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