Elisabeth Sifton

Das Gelassenheits-Gebet

Cover: Das Gelassenheits-Gebet
Carl Hanser Verlag, München 2001
ISBN 9783446200678
Paperback, 128 Seiten, 14,32 EUR

Klappentext

Übersetzt von Hartmut von Hentig. "Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." So oder ähnlich verstümmelt geht ein Gebet um die Welt, von dem niemand weiß, woher es eigentlich gekommen ist. Tatsächlich wurde das Gedicht 1943 von dem amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr verfaßt, in einer ländlichen Ferienkolonie, wo sich Theologen aller Religionen trafen. Elisabeth Sifton, Tochter von Reinhold Niebuhr, erläutert zum einen die richtige Fassung, zum anderen schildert sie die Umstände und Atmosphäre dieser Ferienidylle kurz vor Kriegseintritt der Amerikaner.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.09.2001

Friedrich Wilhelm Graf zeigt sich ausgesprochen angetan von diesem "wunderschönen Büchlein", dass er von Hartmut von Hentwig "kongenial" übersetzt findet. Die Geschichte des Gelassenheits-Gebets, dass nicht nur auf Tassen und T-Shirts vermarktet werde, sondern auch bei der südafrikanischen Apartheids-Bewegung und sogar der Bundeswehr eine große Rolle spiele, scheint Graf überaus interessant zu finden. Sifton erläutert nach Graf die Geschichte und den Ursprung dieses Gedichts, dass nicht - wie häufig angenommen - seine Wurzeln im Pietismus des 18. Jahrhunderts habe, sondern im linksliberalen Bildungsbürgertum der amerikanischen East Coast, das, so Graf, "frei von der moralisierenden Kleingeistigkeit" war, die für den Protestantismus in den USA sonst typisch ist. Sifton erzähle vom Landleben dieses Bürgertums, des intellektuellen und religiösen Lebens dort, aber auch davon, wie es dazu kam, dass das Gebet "zweckentfremdet" wurde und zum Teil zu Religionskitsch verkommen ist. Dies findet Graf nicht nur außerordentlich aufschlussreich, sondern auch mit "kluger Ironie" erzählt.
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