Martin Schäuble

Endland

Roman. (Ab 14 Jahre)
Cover: Endland
Carl Hanser Verlag, München 2017
ISBN 9783446257023
Broschiert, 224 Seiten, 15,00 EUR

Klappentext

Der junge Soldat Anton bewacht die Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von der Nationalen Alternative, der neuen Regierungspartei, und vom Selbstbewusstsein seines Landes. Seinem besten Freund Noah dagegen ist diese Politik verhasst. Er ist weder für Atomkraft und die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, noch findet er es richtig, dass Flüchtlingen kein Schutz geboten wird. Menschen wie Fana, die nach ihrer Flucht aus Äthiopien im letzten Flüchtlingslager Deutschlands auf Anton trifft und sich mit ihm anfreundet. Als Anton einen tödlichen Anschlag ausführen soll, ist er gezwungen, sich zu entscheiden: für eine nationale Ideologie oder für seine Freunde - und ein freies Leben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.09.2017

Martin Schäuble zeichnet in seinem neuen Roman "Endland" eine düstere Vision der näheren Zukunft, so Fritz Göttler. In Deutschland regiert die "Nationale Alternative", man ist aus der EU ausgetreten, hat eine Mauer an der Ostgrenze hochgezogen, fasst der Rezensent zusammen. In dieses Deutschland zieht es nun Fana, eine junge Äthiopierin, die Medizin studieren will, verrät Göttler, zwischen Fana und zwei deutschen Soldaten lässt Schäuble die Perspektive immer wieder wechseln. Für den Rezensenten ist "Endland" ein kluges politisches Buch zur richtigen Zeit, auch wenn er sich ein paar mehr moralische Grautöne gewünscht hätte.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.09.2017

Fridtjof Küchemann widmet dem Schriftsteller und Politikwissenschaftler Martin Schäuble ein Porträt auf der Seite eins des Feuilletons und kommt darin auch kurz auf dessen neuen Jugendroman zu sprechen, der von einem Deutschland in der Zukunft handelt, in dem die AfD die regierende Partei geworden ist. In "Endland" hat Deutschland an seinen Grenzen einen acht Meter hohen Stacheldrahtzaun hochgezogen, die beiden Protagonisten Anton und Noah arbeiten als Soldaten mit Schießbefehl an diesem Zaun mit dem Auftrag, Deutschland vor Invasoren zu schützen. Schäuble erzähle von einem Land in Veränderung, referiert Küchemann, ohne sich zu einem Urteil durchringen zu können.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.09.2017

Rezensent Martin Machowecz begrüßt zwar die Versuche von Christian Linker und Martin Schäuble, mit ihren politischen Jugendromanen vor der AfD warnen zu wollen, die Ergebnisse geraten dem Kritiker allerdings zu missionarisch und "eindimensional". Insbesondere Martin Schäubles Roman "Endland", der von dem jungen rechten Soldaten Anton erzählt, der in einem von der "Nationalen Alternative" regierten Deutschland einen Anschlag auf ein Flüchtlingslager verüben soll und sich bald mit dem äthiopischen Flüchtlingsmädchen Fana anfreundet, erscheint dem Rezensenten zu "holzschnittartig". Dem Autor, der viele Armuts- und Krisenregionen bereist hat, wie Machowecz informiert, gelingt es zwar durchaus, Fanas Geschichte einfühlsam zu schildern, Spannung aufzubauen und die Beweggründe für die Flucht nachvollziehbar zu machen, lobt der Rezensent. Statt der "floskelhaften AfD-Klischeesätze", die Anton von sich gibt, hätte sich der Kritiker allerdings einen differenzierten Umgang mit der Frage gewünscht, warum sich junge Menschen der AfD anschließen.